Grätzeltipp Neustiftgasse – Vegane Herzen höher schlagen lassen

Ein Jahr ist es her, dass auf einem Foodblogger Picknick über die kulinarische Seite der Neustiftgasse gefachsimpelt wurde. Etwas überheblich wurde dieser Straße der kulinarische Tod erklärt. Kein Restaurant könne sich halten und die Lokale wären eh nicht spannend, so das Fazit der Anwesenden.  Daher freut es mich besonders zu sehen, wie sich die Straße entwickelt. Es fühlt sich an, als hätte die Neustiftgasse diese üble Nachrede gehört und sich gedacht: denen zeig ichs!

Langsam aber sicher erobern mehr und mehr Klein- und Kleinstgastronomiekonzepte die Straße. Insbesondere zwischen Burgring und Augustinplatz drengen sich Projekte, die der Nische und gutem, entspanntem Essen frönen.

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Neophyten – wie alle die im Biologieunterricht aufgepasst haben wissen – sind Pflanzen, die sich in einem ihnen ungewohnten Gebiet stark ausbreiten und dort ansässige Pflanzen zurückdrängen, der Überbegriff für alle Lebensformen, die diese Eigenschaften aufweisen ist: Neobiota. Sie überzeugen durch Anpassungsfähigkeit und einen gewisssen Überraschungsfaktor. Das Umfeld, in dem sich ein Neobiota ausbreiten kann, ist meistens nicht auf solche starken Veränderungen vorbereitet und wird vollkommen überrollt. Artenschützern, machen solche Lebewesen häufig die größten Kopfzerbrechen. Im kulinarischen Sinne begrüße ich Konzepte, die neues wagen und dadurch eine Branche zur Innovation treiben. Das Veganista ist da meiner Meinung nach ein Paradebeispiel. Ein Eissalon, in dem rein pflanzliche Zutaten zu cremigen Kreationen gemischt werden – entgegen dem Glauben der Branche und Eiskennern, dass soetwas nicht geht. Eine Idee, die veganes Eis hip gemacht hat und von vielen „normalen“ Essern, als das beste Eis ever deklariert wird.

Für mich also nicht weiter verwunderlich, dass einer der neusten Zuwächse der Neustiftgasse, einen Neophyten als Hauptattraktion anbietet. Die Rede ist von der Erdmandel, beziehungsweise der Erdmandelmilch, die es im „Neustiftgasse 21“ zu trinken gibt.

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Die Erdmandel ist ein Knotengewächs, dass perfekt für Allergiker geeignet ist und somit super in die heutige hypersensible Zeit passt. Im spanischen Valencia ist die Erdmandel und die daraus gemachte pflanzliche Milch schon lange ein kulinarischer Standard in Wien ist sie noch relativ unbekannt und wird wenn überhaupt ins besondere von Nuss- und Glutenallergikern zum backen verwendet.

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Im „Neustiftgasse 21“ benennt man natürlich nicht nur das Lokal nach dem Standort, auch das gesammte Konzept und die weiteren Produkte sind unglaublich hip – aber (natürlich) auf eine entspannte Art und Weise. 🙂 Zu erstehen gibt es selbstdesignte Lampen und Wein zu ab Hof Preisen von Markus Altenburger.

Donnerstags wird eine Ausnahme vom Flaschenverkauf gemacht! Der Wein darf ab 19 Uhr in Gläsern verkostet werden. Im Getränkepreis sind Häppchen inkludiert.

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Am Eröffnungsdonnerstag der Veranstaltungsreihe „Brutivo“, gab es herrliche Gemüseaufstriche und Kaltschalen aus Avocado, Karotte und Tomate. Von der Tomatensuppe hatte ich die wenigestens Erwartungen und vielleicht gerade deswegen, hat sie mich geschmacklich am meisten postivit überrascht. Definitiv eine gute Stärkung bei den sommerlisch schwülen Temperaturen.

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Neustiftgasse 21: Neustiftgasse 21, 1070 Wien. Die Öffnungszeiten varrieren, Fb Seiten von Tigermilk und Neustiftgasse 21 geben ein bisschen abhilfe.

Veganista: Neustiftgasse 23/3, 1070 Wien. Montag – Donnerstag 12 – 21 Uhr , Freitag – Sonntag 12 – 22 Uhr.

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