Die Frucht mag klein sein und der Strauch mit seinen dornenbesetzten Ästen wenig einladend wirken, am Sanddornstrauch vorbeizulaufen, ohne ein paar Früchte zu sammeln wäre aber ein großer Fehler. Der Vitamin C Gehalt ist so hoch, dass die Pflanze in der DDR als „Zitrone des Nordens“ eine steile Karriere erlebte. Fast noch spannender finde ich aber, dass die Frucht auch Vitamin B12 enthält. Vitamin B12 für die Bildung der Roten Blutkörperchen und unsere Nerventätigkeit verantwortlich. Da es nur durch Mikroorganismen produziert werden kann, kommt es generell nur in tierischen Produkten vor. Nützlicher Weise leben auf der Schale des Sanddorns genau solche Mikroorganismen, weswegen Vegetarier_Innen und vor allem Veganer_Innen die goldenen Früchtchen in ihren Speiseplan mit aufnehmen sollten (siehe Wikipedia).
Auf meiner Suche nach Rotklee für meine PAMK – Leckereien, bin ich zufällig auf solch einen Wunderstrauch gestoßen und musste natürlich ein paar Beeren pflücken. Die Früchte des Sanddorns können noch bis Ende Dezember geerntet werden, nochmal ein Pluspunkt für diese Pflanze, da ja gerade im Winter der Zugang zu frischem, heimischen und vitaminreichem Obst und Gemüse erschwert wird.
Da Vitamine Hitze ja nicht leiden können, wollte ich jegliches kochen vermeiden. Nicht lange davor, hatte ich mich mit Michaela Russmann von Rohgenuss.at über Gelierverfahren unterhalten und bin dadurch auf die Idee gekommen mit Chiasamen (auch so eine Wundersaat mit ganz viel pflanzlichem Omega 3) eine Rohkost – Konfitüre zu machen.
Damit es nicht zu sauer wird, habe ich mich dann für eine Mango entschieden. Eigentlich wollte ich Marillen nehmen, die haben ja grad Saison, gab es aber im Supermarkt nur aus Frankreich. Und wenn schon nicht aus der Region, tja dann kann es ja auch gleich was ganz exotisches sein, dachte ich mir leicht genervt vom Angebot. Solang es nicht zur Regel wird…
Und wie macht man nun diese Superfoodmarmelade, die vegane Herzen höher schlagen lassen sollte?

Vitamin B12, Omega 3 und Vitamin C machen aus diesem kaltgerührten Fruchtaufstrich eine Vitalstoffbombe.
Wir nehmen:
eine Handvoll Sanddorn
eine reife Mango
3 Teelöffel Chiasamen
etwas Rum (nach Belieben)
kleine Einmachgläser mit Schraubverschluss

Die Mango halbieren wir und entfernen mit einem Messer den Kern. (Einfach leicht in den Kern stoßen und dann heraushebeln.) Fruchtfleisch und den Sanddorn in einen Standmixer geben und kräftig pürieren. Geht natürlich auch mit einem Mixer, wenn die Mango sehr weich ist, sogar mit einer Gabel. Nun einmal durch ein feines Sieb oder Tuch geben, so dass die kleinen Sanddornkerne zurückbleiben.
Einen Schuss Rum und die Chiasamen hinzugeben. Ich habe das Fruchtpüree danach noch einmal püriert, muss aber sagen, dass ich mich Zwecks Optik beim nächsten Mal fast dagegen entscheiden würde. Von der Konsistenz wäre es dann allerdings wie ein streichbarer Bubbletee, da die Chiasamen sehr viel Flüssigkeit aufsaugen und gallertartig werden. Zerkleinert sorgen sie dann wiederum für die gleichmäßige Struktur des Fruchtaufstrichs.
Eher zügig verbrauchen, sonst im Kühlschrank aufbewahren.

Hier sind die Chiasamen noch nicht zerkleinert und bringen einen wunderbaren optischen Effekt.