Küchenhaustier – Tibicos dein Wasserkefir

Das perfekte Küchenhaustier für Fermentationseinsteiger und Seltenzuhauseseier. Tibicos ist keine verschmuste Stubenkatze. Ein Sträuner, der sich gut und gern mit sich selbst beschäftigt. Manchmal etwas schüchtern am Anfang, ansonsten ein sehr wohlwollender Charakter, der viel verzeiht. Tibicos produziert ein vielfältiges Getränk: Wasserkefir.

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Besonderheiten: Tibicos produziert eine Art natürlicher Limonade. Die Zubereitung entscheidet über den Kohlensäuregehalt und die Geschmacksrichtung. Da grundsätzlich nichts erhitzt wird, beinhaltet Wasserkefir Lebendkulturen, mit einem hohen gesundheitlichen Wert.

Wasserkefir kann sehr variabel eingesetzt werden. Eine Bereicherung für eine experimentierfreudige pflanzliche Küche und ein guter Ersatz für Molke als Starter.

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Einzug: Wasserkefir Knöllchen in ein geeignetes Gefäß (Glas, Keramik) geben. Zucker, Wasser und nach belieben (Trocken-) Früchte hinzugeben. Nach zwei bis drei Tagen ist dein erster Wasserkefir genussfertig. Gieße hierfür die Flüssigkeit in eine Karaffe und probiere sie! Die Knöllchen bleiben im ersten Gefäß und werden von dir wieder mit neuem Wasser und Zucker versorgt. Das ist auch schon die ganze Zauberrei. Im folgenden findest du Tipps, genauere Hinweise und Anregungen für den richtigen Umgang mit Tibi.

Haltung:
Wasserkefir lebt von Zuckerwasser und Liebe. Das mit der Luft ist dem Symbiont aus Hefe und Bakterien nicht ganz so wichtig. Ob in einem fest verschlossenen Gefäß oder in einem Offenen, Tibi lässt sich da ganz auf deine Vorlieben ein. Wie alle Küchenhaustiere schätzt Tibi ein sauberes Zuhause. Bei der Haltung in offenen Gefäßen ist darauf zu achten, dass keine Fremdpartikel oder Insekten an dein Küchenhaustier kommen! Am einfachsten, geht das mit einem Küchentuch und einem Gummiband.

Wie alle Küchenhaustiere, freut sich Tibi über Rituale. Eine regelmäßige Fütterung und ein Wasserwechsel ist anzuraten. Gute Erfahrungen wurden mit Zwei- bis Dreitages Zyklen gemacht.

Besonderer Tipp: Halte Tibicos in der Basisnahrung (siehe unten) und verwände nur die Flüssigkeit, in einem seperaten Gefäß,  für weitere Fermentationsexperimente. So verhinderst du die Verunreinigung deiner Wasserkefir Knöllchen.

Fütterung:

Die Basisnahrung ist gesüßtes Wasser.

Sandor Katz rät in the Art of Fermentation pro Teelöffel Wasserkefir Knöllchen einen Liter Wasser und eine halbe Tasse Zucker zu verwenden. Ich nutze mangels größerer Gefäße ein höheres Verhältnis von Knöllchen zu Wasser und gieße den Zucker frei aus der Hand dazu, meist so, dass die Knöllchen bis mindestens zur Hälfte mit Zucker bedeckt sind.

Haushaltszucker, Melassen, Agavendicksaft und Honig sind einige der möglichen Zuckerlieferanten. Tibicos ernährt sich von dieser Süße und wandelt sie um, im Endprodukt findet sich kaum Zucker. Die Größe, Anzahl und Aktivität von den Wasserkefir Knöllchen kann stark variieren. Wie viel Zucker und Wasser du für deinen Wasserkefir verwenden solltest, findest du durch ausprobieren und Geschmacksproben heraus. Wirklich was falsch machen kannst du nicht!

Zuckerwasser ist zwar die Basisnahrung von Tibi, besonders anregend ist das aber nicht für euch beide. Mehr Spaß macht es, wenn du Trockenfrüchte  hinzugibst. Am verbreitetsten ist es, eine halbe Zitrone und eine getrocknete Feige hinzuzugeben. Diese Zugaben müssen nicht alle zwei Tage gewechselt werden. Alle Formen von Fermentation sind eine Art der Konservierung. Die hinzugegebene Bio – Zitrone und Bio – Trockenfrucht halten sich im Wasserkefir Wochen.

Leckerli:

Ingwer stärkt das Wachstum von Tibicos und trägt zu einem interessanteren Geschmack bei.

Wasserkefir mag kalkhaltiges Wasser.

Wasserkefir ist ein sehr lebhaftes und anpassungsfähiges SCOBY. Du kannst damit fast jede Flüssigkeit fermentieren, solange genug Zucker für deine Knöllchen vorhanden ist. Tausche Wasser durch frische Frucht- oder Gemüsesäfte aus, oder nimm, ähnlich zu Kombucha, Tee oder Filterkaffee und schau was passiert. Wenn du Angst hast, dass deine Knöllchen sich dadurch verfärben oder eventuell beeinträchtigt werden, kannst du auch die Wasserkefirflüssigkeit in die Säfte mischen und deine Knöllchen in ihrem Heim mit neuem Zuckerwasser ruhen lassen.

Für eine sehr starke Ingwerlimo: Koche kleingeschnittenen Ingwer und etwas Kardamon mit Wasser zu einem starken Sud. Lasse diesen Abkühlen und gib ihn mit Zucker zu Tibicos. Für mehr Lebendigkeit gebe ich jetzt noch ein paar Stücke frischen Ingwer hinzu.

Eine weitere Variante ist die Veredelung mit frischen Früchten. Dazu füllst du nach zwei – drei Tagen den fertigen Wasserkefir ebenfalls ohne Knöllchen in ein zweites Gefäß mit breiter Öffnung. Jetzt einfach die Früchte (festes Obst wie Äpfel, Pflaumen, Ananas oder Apriokosen/Marillen klein schneiden und entkernen) hinzugeben. Nach weiteren 1 – 2 Tagen ist dein Frucht-Wasserkefir Getränk fertig. Ich habe bis jetzt mehr mit der Gemüsefermentation mit hilfe von Tibicos experimentiert, zur genauen Beschreibung der Fruchtvariante, schaut euch am Besten nochmal den Blogeintrag von Adnan an, von dem ich auch meinen ersten Tibi im Austausch bekommen habe.

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Der CO2 Faktor:

Wie blubbert das? Ich bevorzuge meine Getränke ohne Kohlensäure oder mit ganz wenig. Zuviel Kohlensäure verträgt mein Magen einfach nicht. Für einige braucht eine Limo aber den Blubbereffekt. Und auch hier lässt dich Tibicos nicht im Stich!

Der Trick ist ganz einfach: Je schmaler die Öffnung des Gefäßes ist, desto mehr Kohlensäure bleibt im Getränk, desto größer die Öffnung, desto weniger Kohlensäure… Wenn du es sehr spritzig magst, fülle den fertigen Wasserkefir in eine verschließbare Flasche. Achtung Explosionsgefahr! Deswegen bevorzuge ich für diesen Fall ausnahmsweise Plastikflaschen. Wenn der Kefir eingefüllt ist, drücke ich die Flasche zusammen und schraube dann erst den Deckel drauf. So hat die Kohlensäure schonmal mehr Platz um sich auszubreiten, ohne die Flasche stark auszubeulen oder gar zu sprengen. Gefäße mit Bügelverschluss sind auch gut geeignet, da sie einen Gasaustausch zulassen.

Krankheiten:

Auch Tibicos kann mal krank werden, ist aber eigentlich sehr anspruchslos. Die wichtigsten Schritte, um das zu vermeiden, sind Reinlichkeit und regelmäßige Pflege. Ich habe den Härtetest mit meinem Wasserkefir gemacht und einen Teil über 3 Monate in der gleichen Flüssigkeit stehen lassen. Das ganze war danach sehr milchig, leicht gelblich, übersättigt und hatte einen Essiggeruch. Ein paar Waschungen später (immer wieder mit frischem Wasser durchspülen, abseihen, gut durchschütteln, neues Wasser hinzugeben) und einer Zuckerkur ohne jegliche anderen Zusätze, hat sich Tibicos selbst nach dieser sträflichen Misshandlung wieder bekrabbelt.

Urlaub:

Wenn Ihr mal ein bisschen Abstand von Tibi braucht, oder auf Reisen geht:

Variante 1: Die Knöllchen mit einem starken Zuckerwasser in ein kleines Gefäß füllen und in den Kühlschrank stellen. So hällt er sich ein paar Wochen.

Variante 2: Die Knöllchen mit ein bisschen Flüssigkeit einfrieren.

Variante 3: Die Knöllchen in der Sonne/ im Dörraparat trocknen und trocken aufbewaren.

Variante 4: Wer super sicher gehen will, trocknet die Knöllchen erst und friert sie dann ein, so halten sie sie mehrere Monate, wenn nicht länger.

Variante 5: Einen Küchenhaustiersitter auftuen und Tibicos in deren Obhut hinterlassen.

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Purple Eat – wo gutes tun gut schmecken kann

Heute ist Tierfreitag. Dieses Mal möchte ich ein besonderes Wiener Beisl vorstellen. Hier finden sich auf der wöchentlich wechselnden Karte gute rein pflanzliche Bio – Gerichte. Hier wird von Herzen gekocht. Ein Besuch lohnt sich.

Lust auf eine Weltreise, aber die Zeit ist knapp und das Geld sowieso?
Warum dann nicht mal schnell kulinarisch die Welt bereisen? In einer Weltstadt wie Wien kann man sich durch die unterschiedlichsten Länderküchen kosten. Doch dafür müsste man dann immer das Restaurant wechseln, verbraucht auch Zeit und Geld…
Seit diesem Frühjahr gibt es im Purple Eat, ein Beisl am Meidlinger Markt, eine angenehme Lösung für Menschen, die sich mit diesem Problem plagen. Ganz nebenbei werden auch noch andere, wesentlichere, Probleme angegangen.

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Das Beisl hat nämlich nichts mit klassischer Gastronomie zu tun. Es ist ein Projekt des angrenzenden Vereins Purple Sheep, ein Verein zur Förderung und Einhaltung der Rechte von AsylwerberInnen und Fremden. Unterstützt wird durch Rechtsberatung, öffentlichkeitswirksame Aktionen und dem Freunde Schützen Haus. Ein Schutzhaus für in Österreich integriert lebende Familien, denen die Abschiebung droht.

Familien aus den unterschiedlichsten Orten dieser Welt, mit den verschiedensten Geschichten. Und genau diese Familien kochen nun am Meidlinger Markt. Unterstützt von Freiwilligen Helfer_Innen. Die Stimmung ist immer äußerst herzlich, von Freunden für Freunde sozusagen. Die Gerichte internationale Hausmannskost.

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Angeboten werden zwei Menüs, täglich von 11 – 21 Uhr. Gewählt werden kann immer zwischen zwei Gerichten. Mindestens eine davon ist vegetarisch, immer häufiger auch vegan. Aus Bio-Zutaten frisch gekocht wird im Freunde Schützen Haus, angerichtet und serviert im Purple Eat am Meidlinger Markt. Das ganze Menü gibt es für eine Mindestspende von 7€, die komplett in die Unterstützung der Betroffenen fließt. Gekocht wurde unter anderem bis jetzt:

Kartoffel-Gemüse Auflauf (Mazedonien) -Vegetarisch

Indischer Linseneintopf mit Basmatireis (Vegan)

Melanzani Linsentopf mit Basmatireis (Vegan)

Chinesische Teigtaschen gedämpft mit Gemüse (Vegetarisch)

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Dieses  besondere Konzept wird durch eine ausgefallene Getränkekarte unterstützt. Lauter ausgezeichnete Weine und insbesondere delikate Vodkaspezialitäten. So auch den bei der International Wine & Spirits Comeptition mit Gold ausgezeichneten Vodka der mostviertler Destillerie Farthofer.

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Für den Service werden Freiwillige gesucht. Einfach beim Purple Sheep anrufen und fragen, wann jemand gebraucht wird. Wenn man sich einen fixen Tag in der Woche Zeit nehmen kann, wäre das am Besten. Flexibilität und Offenheit sind die wichtigsten Eigenschaften, die man braucht. Alles andere kann man vor Ort lernen. Ich habe auch schonmal ausgeholfen und es war ein echt spannender und intensiver Tag. Ein guter und einfacher Weg sich ein bisschen Gastro- und Baristaerfahrung anzueignen 🙂

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Purple Eat am Meidlinger Markt
U6 Niederhofstraße
Lila Marktstand auf der Seite Rosaliagasse

Mo- Sa von 11.00 – 21.00, durchgehend warme Küche
Tagesgericht mit Vor/Nachspeise und Salat um 7 Euro
Kleine Speisen um 4 Euro
Kaffee um 2,50 Euro

Kontakt: 0660.6808727
Email: office@purplesheep.at

Weitere Infos zum Verein und der aktuelle Wochenmenüplan

hot hotter warschau

Plötzlich ist es drinnen kühler aus draußen. Die klebrige Hitze umhüllt mich, drückt mich nieder. In meinem Kopf formen sich Bilder von erfrischenden Getränken. Und plötzlich sehne ich mich nach Warschau zurück. Für mich ist das nämlich die heimliche Hauptstadt fruchtiger und erfrischender Getränke. Sie heißen „koktajl + name der frucht“ und schmecken mal mehr nach Smoothie. mal mehr nach extravagantem Milchshake. Deswegen hier mal ein Reisetipp. Und drei Listen. Weil man das ja jetzt (ok schon länger) so tut.

10 things to know about the city:

  1. Warschau ist die Hauptstadt von Polen. (Treffe immer noch Leute die das nicht wissen. Hallo!? Nachbarland, EU und so…)
  2. Warschau ist nicht Krakau. Also nicht nur hübsch, aber deswegen eben weniger museal
  3. warsaw saw war: Deswegen ist es hier jetzt grüner, als erwartet von einer Sozialismus und seit einiger Zeit Kapitalismus und Wolkenkratzer geprägten Stadt.
  4. Sometimes its seems just too much hipster.
  5. Warschau ist in einer heißen Liebesbeziehung mit Berlin.
  6. Polen können gut kochen( und lieben Süßes)!
  7. Kaffee, Liegestuhl und Milchshake obsessivierte Stadt
  8. Warschau entdeckt sich ständig neu. Gute Infos hat der Stadtplan ues-it und der Cityguide „Zrób to w Warszawie – Do it in Warsaw“, einfach in einer Buchhandlung durch die aktuelle Ausgabe blättern…
  9. Wer mit dem Bus anreist, bleibt unter 30 € und hat W-Lan on Board, wie auch in ganz Polen in Lokalen und öffentlichen Plätzen üblich.

10 things to do in Wawa as a food obsessed person:

1.

1. Pączki essen! Am besten im kleinen Laden auf der ulica Chmielna

Pączki essen! Am besten vom kleinen Laden auf der ulica Chmielna

2.

2. Chłodnik probieren: Kaltschalensuppe aus Sauerrahm und Roter Beete

Chłodnik probieren: Kaltschalensuppe aus Sauerrahm und Roter Beete

3.

3. Piroggen. Im Sommer mit Blaubeeren gefüllt. Sonst mit Sauerkraut & Pilzen probieren

3. Piroggen. Im Sommer mit Blaubeeren gefüllt. Sonst mit Sauerkraut & Pilzen probieren

4.

4. Leczo für Veggis eine gute Alternative zu all den Mehlspeisen.

4. Leczo für Veggis eine gute Alternative zu all den Mehlspeisen.

5.

5. Sonne + Liegestühle + und variantenreiche Shakes. In Polen weiß man zu genießen...

5. Sonne + Liegestühle + und variantenreiche Shakes. In Polen weiß man zu genießen…

6.

6. An eigenwilligen Orten in Praga einkehren. Einmal knabberte ein Hase an meinem Schuh.

6. An eigenwilligen Orten in Praga einkehren. Einmal knabberte ein Hase an meinem Schuh.

7. Auf Schaukeln in Klubokawiarnias (Café/Club/Buchhandlung/Ort zum sein) abhängen

8. Unter der Woche zur Lunch Time gut und wunderbar günstig speisen.

9. Vietnamesisch essen. Vietnamesen sind die größte Minderheit Warschaus.

10. Samstags über den Targ Śniadaniowy (Frühstücksmarkt) schlendern und sich rund naschen.

top 10 not (only) foodi things to do in Wawa:

  1. in der wuseligen Innenstadt, direkt am Hauptbahnhof an der geschäftigen Hauptstraße, auf der gegenüberliegenden Seite vom Kulturpalast befindet sich ein ganz besonderes Museum. Das Fotoplastikon. Ein entrückter Ort. Gerade an dieser Hauptader der modernen Stadt, ist dies die Möglichkeit zu einer Zeitreise der besonderen Art. 3D Technik, bevor Kino überhaupt erfunden wurde. Hier die uralte Website, coolerweise auch auf Deutsch. Sonntags ist der Eintritt frei und es werden Bilder Warschaus von vor 100 Jahren gezeigt. Unter der Woche wechselt die Ausstellung. Das Museum ist sehr klein, also auch ein guter Ort, wenn man Wartezeiten am Bahnhof überbrücken muss und nicht im Shopping Center verweilen möchte.

  2. In Love with Chopin.

    In Love with Chopin:

    Warschauer sind Chopin verrückt. Wer durch die Stadt läuft wird nicht an ihm vorbeikommen: Museen, Schilder und Bänke, die auf Knopfdruck seine Musik spielen…

    Ein besonderes Ereignis sind die klassischen Konzerte im Łazienki-Park. Immer Sonntags versammelt sich eine buntgemischte Menge im wunderschönen Rosengarten und bekommt feinste Musik auf einem echten Flügel vorgespielt. Die Stimmung ist entspannt und locker. Ein erfrischend anderer Zugang zu klassischer Musik!
    Im Frühjahr und Sommer. Immer Sonntags 12 und 16 Uhr. Dauer ca. 30 Minuten. Freier Eintritt.

    Chopinkonzert im Park Łazienkowski

    Chopinkonzert im Park Łazienkowski

  3. Im Przekąski Zakąski Wódka trinken und polnische Tapas essen. Bevorzugt im Winter. Im Sommer ist es zu touristisch 😉
  4. 6. sich genau umschauen.

    Sich genau umschauen.

     

  5. Für die Aussicht: Aufs begrünte,parkähnlicheDachderBUF (Universitätsbibliothek) gehen (Kost nix 🙂 )oderaufdenKulturpalast steigen.

    Blick vom Kulturpalast

    Blick vom Kulturpalast

  6. 7. Deutschsprachige Plakate suchen.

    deutschsprachige Plakate suchen

  7. Im Sommer die zahlreichen Sprinkleranlagen und Springbrunnen als Erfrischungsquelle nutzen.

    Im Sommer die zahlreichen Sprinkleranlagen und Springbrunnen als Erfrischungsquelle nutzen.

  8. 9. in Hinterhöfen Marienstatuen aufspüren

    In Hinterhöfen Marienstatuen aufspüren

    auf polnisch: Kapliczki

    auf polnisch: Kapliczki

     

  9. gemeinsam schmunzeln

    gemeinsam schmunzeln

  10. Auf auf in die Museen der Stadt!

Fermentation – oder die Welt der Küchenhaustiere

Küchenhaustiere

Unter den Fermenten gibt es einige Sonderlinge. Eine Gruppe davon habe ich Küchenhaustiere getauft. Das ist nicht etwa Sauerkraut, was zwar auch gepflegt werden muss und eine längere Zeit in deiner Speisekammer verweilt, aber wenn es einmal angefangen wurde zu essen, dann sollte es auch verbraucht werden. Ein Ferment gehört zu den Küchenhaustieren, wenn:

Gewisse Zyklen erkennbar sind und immer wieder Nährstoffe hinzugegeben werden müssen (die Fütterung).

Diese Fermente basieren meistens auf einer Lebensgemeinschaft aus Bakterien und Hefen, im englischen wird dies als SCOBY (Symbiotic Colony Of Bacteria and Yeast) abgekürzt. Der SCOBY selbst wird in der Regel nicht gegessen. Es wird unterschieden zwischen Ansatz (den Bakterien samt Nährboden/-flüssigkeit) und dem eigentlichen Produkt, dass durch die Bakterien hergestellt wird. SCOBYs haben eine lange Lebensdauer, oder die Eigenschaft sich zu reproduzieren. Oft werden diese SCOBYs auch Mütter genannt. Einige Fermente verhalten sich ähnlich, ohne SCOBY. Aus einem Küchenhaustier können ganze Generationen von Fermenten entstehen.

einige Küchenhaustiere:

  • Tibicos (auch Wasserkefir und Japandiamant genannt)
  • Hermann, der Freundschaftskuchen
  • Kombucha
  • die Essigmutter
  • Sauerteig
  • Nuka
  • Milchkefir

Wie kümmert man sich um ein Küchenhaustier?

Fermentieren ist einfach! Küchenhaustiere hüten und halten auch. Stelle sie an einen ruhigen, nicht zu heißen und nicht zu kalten Ort. Benutze Gefäße aus Keramik, Porzellan, oder Glas mit breiter Öffnung. Decke diese mit einem Stück Küchenrolle und einem Gummiringerl ab. Füttere regelmäßig. Wenn du keine Zeit hast dich für einige Zeit drum zu kümmern, zieht dein Haustier in den Kühlschrank oder den Nachbarn. Und das Beste: In regelmäßigen Abständen wirst du für deine Mühen belohnt: Mit Kuchen, Brot, spannenden Limos und Essig zum Beispiel.

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Küchenhaustiere, ganz genau erklärt:

Allgemeine Pflegehinweise

der Name Küchenhaustiere, hat sich in meinem Kopf nicht ohne Grund eingenistet. In der Welt der Fermentation arbeiten wir mit lebenden Organismen. Sie mögen vielleicht nicht ihre Augen weit aufreißen und jammernde Geräusche von sich geben. Deine Aufmerksamkeit wünschen sie sich aber schon, wenn auch nur halb so oft, wie die pelzigen Vertreter. Apropos: Pelz mögen wir genau so wenig auf unseren Küchenhaustieren, wie an den Damen und Herren der Stadt.

Damit sich solche Unliebsamkeiten nicht einschleichen und ihr eure Lieblinge nicht auf ihre letzte Reise schicken müsst, gibt es ein paar grundlegende Punkte, an die es sich zu halten lohnt:

Das geeignete Heim

Wer liebevoll mit seinem Küchenhaustier umgeht, kann es quasi ewig behalten. Deswegen ist es gut, wenn du ein geeignetes Behältnis findest und auch immer dieses für das sepzifische Haustier benutzt. Ab und an ist es natürlich ratsam auch hier mal sauber zu machen, wie bei einer Hundehütte, und das Haustier kurz wo anders unterzubringen.

Besonders geeignet sind wieder-verschließbare Behältnisse aus Keramik, Glas oder Holz, mehr zu diesem Thema unter Allergien.

Diese Fermente mögen Sauerstoff, oder stören sich zumindest nicht daran. Je mehr Oberfläche dein Gefäß zulässt, desto aktiver wird dein Haustier. Die Öffnung sollte mindestens so groß sein, dass du den SCOBY auch wieder aus dem Behältnis entnehmen kannst.

Damit keine Fremdpartikel oder Insekten an dein Ferment gelangen, solltest du die Öffnung mit einem luftdurchlässigen Objekt abdecken. Ich nutze meist einfach ein Stück Küchenrolle und ein Gummiband. Fest verschlossene Gefäße sind gefährlich! Solltest du das Gefäß fest verschließen wollen, mache dies nicht zu lange. Viele dieser Fermente bilden CO2 aus, die Kohlensäure hat die Kraft jedes Gefäß zu sprengen. Wenn du die Flasche regelmäßig kurz öffnest, oder es nur für einen kurzen Transport gedacht ist, geht aber auch das.

Ruhige Ecke

So sehr dein Küchenhaustier dich auch lieb hat und dich gern verwöhnt, es ist eher ein gemütlich, schüchterner Gesell. Gib ihm am Besten ein festes Plätzchen in deiner Wohnung, zu viel Unruhe, sowohl im Gefäß, als auch drum herum (stell dir vor du schmeißt es um!) ist nicht vorteilhaft.

Regelmäßige Abläufe und das Füttern nicht vergessen!

Rituale tun jedem gut. Sie sind etwas, das Struktur in den Alltag bringen. Küchenhaustiere können dir einen Anstoß für solche Rituale liefern. Sie haben einen immer wiederkehrenden Zyklus. Je nach Phase gibt es Dinge die sie sich von dir wünschen. So müssen auch diese Haustiere regelmäßig gefüttert werden. Am besten immer zu ähnlichen (tages-) Zeiten und natürlich mit gleichen Mengen. Wenn es einmal gar nicht geht, wird dein Haustier vermutlich nicht sofort eingehen, aber mal ehrlich, würdest du eine Katze oder einen Hund unnötig hungern lassen?

Regelmäßiger Auslauf

Generell eher gemütlich unterwegs, gibt es natürlich auch unter den Küchenhaustieren bewegungshungrige Sauerstofffanatiker.

Hermann möchte einmal am Tag ordentlich in Schwung kommen. Und auch Tibi wächst schneller, wenn du die Flasche öfter schüttelst und so Sauerstoff in die Lungen der „Tierchen“ kommen.

Besondere Diäten

Die meisten von ihnen ernähren sich von Zucker. Der Zucker bildet die Nahrungsgrundlage und wird in andere Stoffe umgewandelt. Somit ist im Endprodukt meist kaum Zucker enthalten. Das Gleiche gilt für Fermente, die sich von Alkohol ernähren. Für die spezifischen Vorlieben deines neuen Küchenhaustieres, schau doch bitte im passenden Artikel nach.

Allergien

Ja auch Küchenhaustiere haben Allergien. Oder sagen wir Abneigungen. Dieser Punkt lässt sich auf alle Fermente übertragen.

Flüssigkeiten (zb. Säfte) müssen immer ungeschwefelt sein. Zusätze im Wasser können ein Ferment eingehen lassen.

Fermente mögen Metall nicht. Also hantiere soweit möglich nur mit Holzlöffeln. Plastik wäre an sich möglich, allerdings gibt Plastik über die Zeit Partikel ab. Insbesondere bei so etwas aktivem wie einem Ferment und den langen Zeitspannen, werden sich viele Plastikrückstände in dein Ferment einschleichen.

Zum Thema Sieb: Nicht nur Söckchen für Hunde sind so eine dieser Erfindungen, die Außenstehende mit einem großen Stirnrunzeln quittieren. Nylonstrümpfe, die natürlich dann nur für diesen Zweck benutzt werden, sind eine gute, einfache und günstige Variante um flüssige Fermente zu filtrieren. Quasi ein Sieb, das ohne Metall auskommt und sich der der Form von fast jedem Gefäß anpasst.

Einem Ferment sollte nie zu heiß werden. Bakterien sterben ab einer Temperatur von über 60 Grad. Bei Kombucha – hier wird Tee fermentiert – ist es also wichtig diesen abkühlen zu lassen.

Durch die Umgebungstemperatur wird dein Ferment beeinflusst. Teilweise kann das störend sein, du kannst es aber so auch aktiv manipulieren

Auswirkungen von Temperaturschwankungen auf dein Ferment

Am wohlsten fühlt sich dein Küchenhaustier zwischen 18 und 25 Grad. Erhitze dein Ferment auf über 60 Grad und Zack: Du wirst Fermentemörder! Aber schon davor wird es kritisch für das Ferment.

Niedrige Temperaturen machen deinen Haustieren hingegen nicht so viel aus. Als Faustregel gilt hier: Je wärmer deinem Ferment ist, desto schneller arbeitet es – je kälter, desto langsamer.

Fermente im Hochsommer sind somit schneller fertig, als solche im Winter.

Durch einen Ausflug deines Ferments in den Kühlschrank oder sogar ins Gefrierfach, kannst du die Prozesse entschleunigen und somit selbst mal in Urlaub fahren, ohne gleich dein Haustier einem Freund zur Pflege zu geben. Ein kühler Kellerraum oder Speisekammer, kann natürlich auch einen besonderen Reifeprozess für dein Ferment darstellen und es geschmacklich runder machen.

Damit die Fermentation aber überhaupt in die Gänge kommt, braucht es schon Wärme. In der Regel, habe ich meine Küchenhaustiere deswegen in der Nähe von meinem Heizkörper stehen. Einen meiner Zöglinge, habe ich aber sogar schon mal in ein Körbchen mit Wärmflasche gebettet.

Veredelung von Lebensmitteln – die faszinierende Welt der Fermentation

Schokolade, Tee, Wein, Balsamico-Essig, Käse, Joghurt, Roggenbrot, Sauerkraut. Diese Liste könnte ich noch eine Weile weiterführen, so zahlreich sind die Produkte, denen allen ein großer Prozess gemein ist. Die Rede ist natürlich von Fermentation.

Bei der Fermentation werden mit Hilfe von Bakterienkulturen und (Hefe-) Pilzen, leicht verderbliche Nahrungsmittel (Milch) und sonst ungenießbare Produkte (frische Kakaobohne) haltbar und besonders schmackhaft gemacht.

Es gibt zahlreich unterschiedliche Bakterien und (Hefe-) Pilze. Nur ein Teil ist für den Menschen schädlich. Unser ganzer Körper ist von Bakterien bevölkert und wird auch durch diese am Leben gehalten. Rechnet man die Bakterien, die in unserem Magen und Darm heimisch sind zusammen, ist dies eine so große Anzahl eigenständig handlungsfähiger Organismen, dass sich einige Wissenschaftler sogar mit der Frage auseinandersetzten, ob es wirklich unser Gehirn ist, dass uns lenkt oder nicht (auch) die Bakterien?!

Vergisst man einen Kohlkopf im Küchenregal, hat man nach einigen Wochen ein seltsam schleimiges, ungenießbares Etwas. Fügt man dahingegen etwas Salz und Flüssigkeit hinzu, kommt etwas Sauerkrautähnliches heraus. Möglich gemacht wird dies dadurch, dass Bakterien und (Hefe-) Pilze sehr spezifisch auf ihren Lebensraum reagieren und unterschiedliche Vorlieben haben. Unter Sauerstoffausschluss (anaerob) arbeiten die Bakterien meistens ganz in unserem Sinne und verwandeln schnöden Kohl in Sauerkraut und Kimchi.

So vielfältig wie die Produkte, die sich mit Hilfe von Fermentationsprozessen erzielen lassen, so vielfältig erscheinen einem Anfangs auch die Prozesse selbst. Rezepte und regional spezifische Verfahren gibt es zuhauf. Um dem ganzen noch das I-Tüpfelchen aufzusetzen, sind fermentierte Produkte tausendmal nahrhafter und gesünder, als Lebensmittel, die durch moderne Haltbarmachungsmethoden hergestellt werden. Die Rede ist von Dosenfutter und allem das in langweiliger Einheitsessigsoße und E-Nummern schwimmt.

Kein Wunder also, dass gerade in Foodikreisen Fermentation teilweise schon fast als Religion gehandhabt wird. Aber hey – es ist auch einfach super cool!

Also macht euch die Hände dreckig, fragt eure Großeltern, ob sie noch ein Hausrezept zum Einlegen und Fermentieren haben und macht euch an die Arbeit. Selbstgemachte Grundlebensmittel sind einfach total toll und die Geheimwaffe um eure klassischen Gerichte von den anderen zu unterscheiden. Wer gerade keine Rezepte ausfindig macht, darf sich natürlich auch bei meinem Blog durchstöbern und mit mir gemeinsam diese neue-alte Welt entdecken. Ich habe großes vor 😉

Bis es hier nur so von Rezepten wimmelt, kann ich euch schon mal folgende Links empfehlen:

Sandor Katz ist so was wie der Haus-Fermentationsguru. Hier geht es ums wilde Experimentieren und Spielen mit Fermenten. Ein klassischer Winzer wird über die dortigen Vorschläge sicher die Nase rümpfen, für zu Hause und Foodies mit Entdeckergeist ist die Website aber definitiv eine spannende Fundgrube. Seit einigen Wochen ist sein Buch meine Einschlaf-, Aufwach- und Einfachmalsodrinrumblätter-Lektüre.

Fabulous Fermenation Week: Hier haben zwei meiner englischen Top-Five-Foodbloggerinnen zur gemeinsamen Aktionswoche aufgerufen und eine interessante Liste an Fermentations-Rezepten zusammengestellt (beim Blogartikel gaaaaanz unten zu finden.)

Jetzt geht es dann auch gleich zu einem Fermentationsworkshop, den wir von Slow Food Youth Wien anbieten. Damit starten wir unsere neu gegründete Akademie und freuen uns schon auf zahlreiche weitere spannende Sessions. Mehr zur SFYN Wien.

Geschenk für besondere Anlässe: Der essbare Blumenstrauß

Heute möchte ich mit Euch eine besondere Variante für ein feines selbstgemachtes und essbares Geschenk teilen. Besonders geeignet für diejenigen unter Euch, die etwas Persönliches suchen, dass sich gut transportieren lässt und eine größere Reise übersteht. Ein wenig Vorausplanung, Geduld und Geschick sind gefragt. Für einen besonderen Anlass und gute Freunde aber den Aufwand sicher wert.

Ich selbst habe damals zum ersten Mal das Zeichnen mit Zuckerguss ausprobiert. Die Hochzeit ist schon zwei Jahre her, ich bin gerade erst wieder über das Bild gestolpert und habe an Euch gedacht. Entschuldigt also die noch etwas deletantisch anmutenden Kreise.

Wie schon erwähnt: Zu Hochzeiten wird man nicht alle Tage eingeladen. Eine von vier Brautjungfern zu sein, wird man noch seltener gefragt. Klar, dass ich mich riesig gefreut habe. Dann hieß es aber: „Bitte keine Geschenke, vor allem Blumensträuße. Das so von den Gästen „eingesparte“ Geld wurde dann an einen guten Zweck gespendet. An sich eine schöne Idee. Irgendwas Nettes und Feines, wollte ich dann trotzdem mitbringen. Essbare Geschenke finde ich meistens deswegen gut, da sie sich quasi „von selbst verbrauchen“ und nicht irgendwann ein eingestaubtes Dasein in einer trostlosen Ecke führen. Somit ging das Grübeln los.

Ein weiteres Hindernis: Sommer, eine Zugfahrt von über 12 Stunden und Ankunft zwei Tage vor der eigentlichen Feier. Das bedeutete also für das kulinarische Geschenk: Transportfähigkeit, Temperaturschwankungen trotzend und gute Haltbarkeit dringend gesucht. Perfekt darauf zugeschnitten:

Butterkekse mit einer Lavendelnote (die Lieblingsblume der Braut), in Form eines Blumenstraußes angeordnet. Die Anzahl der Blüten spiegelte den Monat wieder. Die Anzahl der Herzchenkreise, befestigt an den „Blütenstängeln“, den Tag der Trauung.

Essbarer Blumenstrauß mit Lavendelnote: Butter mit dem Lavendel in einem Topf vorsichtig erhitzen. Der Lavendel würzt so die Butter. Das geht natürlich mit allen Kräutern und Blüten, die eine starke Duftnote oder Geschmack abgeben können. Die Butter wieder erhärten lassen und nach deinem Lieblingsbutterkeks oder Mürbeteigrezept einen Teig machen und die gewünschten Formen ausstechen.

Für den Guss: Saft einer Zitrone, ein Eiweiß und 350 Gramm gesiebten Puderzucker zusammen glattrühren. Aus diesem Grundguss können wir durch Zugabe von Puderzucker oder Lebensmittelfarbe unsere benötigten Güsse herstellen. Falls einer der Güsse doch zu fest wird, einfach mit ein bisschen Zitronensaft wieder geschmeidiger machen. Insgesamt braucht es 5 Verschiedene:

Einen Teil in ein separates Schälchen füllen. Solange Puderzucker hinzugeben, bis daraus eine relativ feste, aber noch spritzfähige Masse geworden ist. In einen Spritzbeutel mit sehr kleiner Tülle füllen. Die Masse auf die Kekse spritzen. Diese relativ feste Masse dient als Umrandung für die gewünschten Motive. Der Guss der als Füllung verwendet wird, fließt somit nicht aus und bildet eine schöne glatte Fläche.

Keinen Dressiersack zur Hand?

Freischnauzetipp: Einen Tiefkühlbeutel nehmen und über ein hohes Gefäß stülpen, die Masse einfüllen. Dann in die Hand nehmen und mit einer Schere ein kleines Löchlein in eine der zwei unteren Ecken schneiden.

Den größten Teil brauchen wir für die weißen Flächen, hier sollte die Konsistenz der Grundmasse passen. Davon zwei kleinere Mengen abzweigen und mit den Lebensmittelfarben mischen. In diesem Fall habe ich Rot und Blau verwendet. Einmal ein Rosa daraus gemischt und einmal ein Violett (sollte dem Lavendel ähneln…).

Die drei Farben wären also: Weiß, Rosa und Violett.Jeweils in einen eigenen Dressiersack füllen.

Die Umrandungen mit der weißen Farbe füllen. Je Keks die bunten Farben sofort nach der Untergrundfarbe auftragen. Für drei Herzen machst du drei kleine Punkte und fährst dann mit einem Holzstab (zum Beispiel ein Schaschlickspieß oder Zahnstocher) durch die Mitte des Klekses, sodass die Farbe nach unten hinausgezogen wird und sich ein Herz bildet.

Je nach Geschick und Erfahrung kann die Malerei schon ein bisschen Zeit in Anspruch nehmen. Für ein besonderes Gechenk lohnt sich der Aufwand aber.

Fertig dekorierte Plätzchen gut trocknen lassen.

Dann einen Guss mischen, der fester ist als der den du für die Umrandungen genutzt hast. Diesen neuen Guss verwenden wir als Kleber, er sollte also sehr zäh und klebrig sein. Ein paar hübsche saubere Zweige nehmen. Eventuell Blätter entfernen und auf die Rückseite der Plätzchen je einen Kleks „Kleber“ geben. Leicht antrocknen lassen und fest an den Zweig drücken. Für ein paar Stunden trocknen lassen, dabei die Zweige nicht bewegen. Fertig.

Schön verpacken und verschenken 🙂

Was tun, wenn deine Kartoffeln so aussehen?

Vielleicht kennt Ihr das ja auch: Mehrere Tage kaum in der Wohnung, nur an der Küche vorbeigehuscht oder gerade aus dem Urlaub kommend. Dann kramt man im Vorratsschrank und plötzlich kommen sie zum Vorschein. Halb verschrumpelte Kartoffeln! Und nun?

a)      Mit den Schultern zucken und die Kartoffeln wegschmeißen.

b)      Mit den Schultern zucken und eine Suppe daraus kochen

c)       Deine eigene Kartoffelzucht starten

d)      Schreiend weglaufen

Na? Wer tendiert zu a oder d? Über solche Kartoffeln kann man sich zwar ein bisschen ärgern, ein Grund zur Verzweiflung sind sie aber noch lange nicht. Wer einen Garten hat oder sich im urbanen Gärtnern mal versuchen möchte, kann Kartoffeln mit ausgeprägten Trieben zum Einpflanzen verwenden und hat im nächsten Frühjahr dann sogar gleich 9 Kartoffeln mehr.

Wenn die Triebe noch nicht zu stark ausgeprägt sind, kann dieses Schrumpelgemüse sorgenlos noch für Eintöpfe, Suppen oder Pürres verwendet werden. Eine Suppe macht sich quasi von selbst und wärmt wunderbar an grauen Regentagen. Ein Alleskönner den es lohnt im Grundrepertoire zu haben.

Basic Kartoffelsuppe

Wir brauchen: Kartoffeln, je 6 mittelgroßer Kartoffeln eine Zwiebel, Gemüsebrühe und einen Pürrierstab.

Die Zwiebeln werden kleingehackt und im Topf ohne Fett (!) angeröstet. Perfekt ist ein dunkler Braunton aber noch kein Schwarz. Gebräunte Ziebeln verleihen der Suppe Tiefe, schwarze leider nur ein unangenehm kratzig – brennendes Gefühl.

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Während die Ziebeln bräunen, machen wir uns an die Kartoffeln. Diese werden diesmal großräumig geschält und die Triebe, sowie unschöne Stellen weiträumig mit einem Messer weggeschnitten. Dann würfeln wir sie grob, die Form ist eigentlich egal, da ja eh alles pürriert wird. Je kleiner du die Kartoffel schnibbelst, desto schneller sind sie natürlich weich…

Die Kartoffelstückchen geben wir zu der Zwiebel und lassen sie nochmal eine Minute mit etwas Olivenöl und Pfeffer im Topf brutzeln. Dann gießen wir die Gemüsebrühe/ Wasser mit Gemüsebrühpulver dazu. Erstmal soviel, dass die Kartoffeln etwa drei, vier Zentimeter mit Flüssigkeit bedeckt sind. Deckel drauf. Köcheln lassen. Wenn die Kartoffeln sich gut zerdrücken lassen, nehmen wir die Suppe vom Herd und pürrieren einmal kräftig mit dem Stabmixer durch. Wer keine Lust auf heiße Suppenspritzer hat, lässt die Suppe kurz etwas runterkühlen: Sie spritz dann weniger und falls doch, tut es nicht weh. 🙂

Jetzt ist die Suppe eigentlich schon fertig.

kartoffeln - alte kartoffeln - verschrumpelt - freischnauzekochen (2)

Abschmecken sollte man natürlich nicht vergessen. Da in diesem Fall wirklich nur Zwiebeln und Kartoffeln in den Topf kommen, kann die Suppe schnell fad schmecken. Damit dies nicht der Fall ist, soll ja schmecken, ist die Gemüsebrühe von relativ hoher Bedeutung.

Die Instantvarianten sind dafür meistens zu schwach. Mit ein bisschen Gemüse ist aber auch schnell so eine Brühe gekocht, die Ihr allzeitbereit im Tiefkühlfach aufbewahren könnt. Dazu folgt ein How – To in Kürze.

Bis dahin mein ultivmativer Trick 17, eben für das gewisse Etwas:

Verwendet Instantgemüsebrühe (z.B. aus dem Glas) und Tee. Ja genau… Tee! Zur Kartoffel passt ein rauchiger Schwarztee ganz gut, Kräutermischungen gehen aber auch hervorragend. Einfach Tee aufsetzten und anstelle des Wassers hinzufügen.

kartoffelsuppe - kartoffeln - knoblauchgras - freischnauzekochen 2

Diese Suppe habe ich mir dann zusätzlich noch mit ein paar Tröpfchen meines Kräuteröls serviert.

Likör selber machen: Das Rezept ist verraten, jetzt ein wenig Theorie, Kniffe und Tipps…

Manch einer mag durch die Begriffe Schnaps, Likör und Aufgesetzter schon vor dem ersten Schlückchen verwirrt sein. Deswegen erst mal die Basics:

Mein bisheriger Wissensstand im Dschungel der alkoholischen Getränke, sagt mir, dass gemein hin unter Schnaps alle klaren hochprozentigen Wasser fallen. Schnaps wird in einer Brennerei hergestellt und unterliegt strengen Auflagen, hier ist handwerkliches Verständnis gefragt, sonst kann dabei schon ein etwas zu starkes Gebräu entstehen.

Likör und Aufgesetzter beschreiben grundsätzlich das Gleiche. Das Wörtchen „Aufgesetzter“ bezieht sich auf Schnaps, der mit Früchten oder Kräutern und der magischen Kraft der Zeit zu Likör veredelt wird. (Wenn unter euch, werten Lesern echte Alkoholprofis zu finden sind, bitte ich hier geschriebenes durch Kommentare zu bestätigen oder eben durch Anmerkungen zu verbessern.)

Dass ein Brombeerlikör anders schmeckt, als ein Holunderlikör und der wiederum komplett anders, als ein Orangenlikör ist wohl mehr als einleuchtend. Doch worin können sich Brombeerlikör a und Brombeerlikör b unterscheiden?

Kommen wir nun also zu den Feinheiten der Likörherstellung:

Likör wird aus drei einfachen Grundzutaten hergestellt. Dem Geschmacksgeber (Früchte und oder Kräuter), dem Geschmacksträger (Hochprozentiger Alkohol) und einem Süßungsmittel. Die drei Zutaten werden in einem Gefäß mit breiter Öffnung (damit du die Früchte wieder rausholen kannst…) vermischt und für mindestens ein bis 3 Monate stehen gelassen. In den ersten 2 Wochen empfiehlt es sich ab und zu die Mischung mit einem Löffel umzurühren.

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Wie bei allen Rezepten, die auf wenigen Zutaten basieren, entscheidet die Qualität eben dieser in hohem Maße über die Qualität des Endprodukts.

Der Geschmacksgeber

Ich hoffe, dass es sich von selbst versteht, dass die zur Likörherstellung verwendeten Früchte unbehandelt (bio) sein sollten. Zum besonderen Erlebnis wird es, wenn ich die Früchte und Kräuter nicht aus dem Supermarkt hole, sondern meine Früchte selbst pflücke. Manchmal kennt man ja den ein oder anderen Gartenbesitzer, der sich im Sommer kaum vor den Obstmassen retten kann, von dem man dann schnell und einfach ein paar Früchte abzweigen kann. Sonst hat ein kleiner Spaziergang im Grünen auch noch keinem geschadet.

Du kannst zu jeder Jahreszeit Likör machen und somit die flüchtigen Geschmäcker und Gerüche von Frühling, Sommer, Herbst und Winter einfangen.

Faustregel 1:  Wenn du weiche Früchte, wie Himbeeren oder Aprikosen verwendest, entnehmen wir sie nach einem Monat, härteres Obst, wie Äpfel und Quitten lassen wir mindestens drei Monate ziehen.

Faustregel 2: Kleines Obst kannst du im Ganzen zum Alkohol hinzufügen, bei großem Obst mit Kernen empfiehlt es sich, diese vorher zu zerkleinern und die Kerne herauszunehmen, ist aber nicht zwingend notwendig. Generell verwenden wir rohes Obst und frische Kräuter. Bei Zitrusfrüchten halten wir uns an die Schale.

Besonderheiten:

Für Holunderlikör, aus der Frucht und nicht aus der Blüte, kochen wir diesen vorher mit etwas Wasser kurz auf, da er dadurch unerwünschte Bitterstoffe verliert. Für Schlehenlikör benötigen wir Früchte die Frost erfahren haben, wenn das partout nicht eintritt, einfach ein paar Stunden ins Gefrierfach legen und dann ganz normal weiterverfahren.

Du kannst natürlich auch aus Blüten oder der Schale von Zitrusfrüchten Likör machen, der wird dann natürlich durch die mangelnde Verdüngung durch fruchteigenen Saft etwas kräftiger.

Der Geschmacksträger:

Für Likör brauchst du keinen hochwertigen Alkohol, auch den reinen Alkohol aus der Apotheke kannst du meines Erachtens links liegen lassen.

Faustregel 3: Profis verwenden Korn für alle Beerenfrüchte, Wodka für Zitrusfrüchte und Rum für Pflaumen und Äpfel. Warum sollten wir es anders halten?

Das Süßungsmittel:

Zucker ist gleich Zucker, ist Zucker, ist Zucker. Na so einfach machen wir uns das mal nicht.

Weißer Zucker, Kandiszucker, brauner Zucker, naturbelassener Zucker, Rübenzucker, Agavendicksaft, Honig. Es gibt unzählige Varianten an Süße, die sich in Geschmack, Umweltverträglichkeit und Farbe unterscheiden. Für meine Liköre halte ich mich in der Regel an den dunklen Kandiszucker, da ich finde, dass er etwas mehr Charakter hat und dem Likör dadurch eine tiefergehende Seele verpasst. Die 250 g Süße auf 500 g Früchte sind ein Richtwert. Sind die Früchte sehr süß nimm weniger!

Für die genauen Mengenangaben und eine kleine Zeitreise bitte hier klicken.

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Wenn ich Oma wär oder: Ein Likörchen geht immer!

Wenn meine Freundinnen und ich über die Zukunft sprechen, dann passiert es (noch) häufig, dass wir vehement den Kopf schütteln oder die Stirn in Falten legen, sobald jemand den Mut aufbringt das Thema Heirat in den Gesprächemix zu werfen. Wenn es aber darum geht, noch etwas weiter in die Zukunft zu schweifen, sind sich meine Freundinnen und ich einig: Oma sein, dass ist das Coolste!

Auch wenn unsere Idealfantasien des Omalebens, sich etwas vom real vorgelebten Leben unserer Großmütter unterscheiden: Wir würden die Omawelt rocken. Ganz bestimmt!

Omas in unserem Sinne verbringen – selbstverständlicher Weise – den Tag damit die wunderbarsten Speisen herzustellen, nur um sie dann ihren Enkelkindern zu kredenzen und somit um den Finger zu wickeln. Schlachtpläne, wie wir unseren zukünftigen Kindern die Erziehung derer Blagen möglichst verderben können, liegen wohl sortiert und abgeheftet in Schubladen bereit ;). Wir würden uns nicht damit zufrieden geben, wenn unsere Enkel nur ein kleines Stückchen Dessert essen würden, trotz eines üppigen Hauptgangs. „Na komm, Schätzchen. Ein Stück von der dreilagigen Cremetorte kannst du ja wohl schon noch in deinem Magen unterbringen. Du willst doch nicht, dass deine Omi den ganzen Tag umsonst in der Küche gestanden ist, oder?“  Als Oma darf man so was. Dürfen ist viel zu schwach formuliert. Als Oma ist frau in der Verpflichtung seinen Nachwuchs gut zu polstern, als Opa natürlich auch. 😉

Wenn die verzogenen Blagen dann aus dem Haus sind, trifft man sich mit seinen wunderbar angeschrumpelten Freundinnen auf ein Gläschen Likör. Und das ist dann natürlich nicht irgendeiner, nein! Hausgemachter. Ein ganz edler Tropfen. Vielleicht ja sogar noch aus dem Jahre 2013. Likör ist ja auch so etwas, das mit dem Alter besser wird…

Und so kommt Ihr zu Eurem ganz eigenen Tropfen Genuss:

Likör Rezept - Granatapfellikör-freischnauzekochen

Likör = Früchte + Zucker + Alkohol + Zeit

Für 500 g Früchte nehmen wir  250 g Zucker und 0,75 l Alkohol

Alle Zutaten zusammen in ein breites verschließbares Gefäß füllen. Vorsichtig verrühren, danach verschließen. An einem stillen Ort mindestens ein bis drei Monate ziehen lassen, harte Früchte länger ziehen lassen, als weiche Früchte. Fertig durchgezogener Likör hat die Farbe der Früchte angenommen, diese hingegen wirken blass. Durch ein Tuch oder feines Sieb in schöne Flaschen füllen und im Dunklen lagern oder sofort genießen.

Welches Obst mit welchem Alkohol am besten schmeckt und weitere Tipps, gibt es hier.

Weltbeste Schokoküchlein: Sie machen wach und wenn gewünscht beschwipst.

Die Kombination von Espresso und Schokolade geht einfach immer. Diese Küchlein auch. Durch die lang geschlagenen Eier werden sie wunderbar fluffig, der Espresso bringt die Saftigkeit. Schnell gemacht. Noch schneller gegessen. Einer meiner absoluten Dauerbrenner. Im Winter noch warm genossen, im Sommer mit etwas Eis.

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Und das braucht es:

200 g Schokolade, dunkel (zum Beispiel eine Tafel Nougat und eine Zartbitter)

200 g Butter

4 Eier

100 g Zucker

1 Päckchen Vanillezucker

80 g Mehl

50 ml starker Espresso

Wer hat: etwas Orangenlikör

Des Weiteren: Eine Rührschüssel, ein Topf, hitzebeständige Schale (für das Wasserbad), ein Handrührgerät/Schneebesen und Muskelkraft

Los gehts:

Ofen auf 180 Grad vorheizen (Umluft), Gasherd Stufe 3.

Schokolade zerkleinern und im Wasserbad schmelzen.

Eier und Zucker in einer Schüssel verquirlen.

Je schaumiger die Creme, desto fluffiger werden die Küchlein. Das kann schon mal 5 bis 10 Minuten dauern. (!) Schokolade auf dem Herd nicht vergessen. Wenn sie flüssig ist, gibst du die Butter hinzu.

Das Mehl vorsichtig unter die Eierzuckercreme heben. Die Schokomasse hinzugeben und alles schnell zu einem glatten Teig verrühren.

Worin backen wir? Am Besten in kleinen Muffinförmchen, gut einfetten und mit Mehl bestäuben oder mit Muffinpapierchen auslegen. Du kannst aber auch einen kleinen Kuchen in einer Form mit 18 cm Durchmesser backen.

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Und wann sind die Küchlein fertig? Sie sollten so um die 20 Minuten brauchen. Um wirklich gewiss zu sein, nimmst du ein Holzspießchen oder kleines Messer und piekst in den Kuchen. Wenn kein Teig daran kleben bleibt, sind sie fertig.

Aus dem Ofen nehmen und sofort mit dem Espresso übergießen.

Mein Tipp: Rühre noch ein bisschen Orangenlikör unter den Espresso.

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