Vielleicht kennt Ihr das ja auch: Mehrere Tage kaum in der Wohnung, nur an der Küche vorbeigehuscht oder gerade aus dem Urlaub kommend. Dann kramt man im Vorratsschrank und plötzlich kommen sie zum Vorschein. Halb verschrumpelte Kartoffeln! Und nun?
a) Mit den Schultern zucken und die Kartoffeln wegschmeißen.
b) Mit den Schultern zucken und eine Suppe daraus kochen
c) Deine eigene Kartoffelzucht starten
d) Schreiend weglaufen
Na? Wer tendiert zu a oder d? Über solche Kartoffeln kann man sich zwar ein bisschen ärgern, ein Grund zur Verzweiflung sind sie aber noch lange nicht. Wer einen Garten hat oder sich im urbanen Gärtnern mal versuchen möchte, kann Kartoffeln mit ausgeprägten Trieben zum Einpflanzen verwenden und hat im nächsten Frühjahr dann sogar gleich 9 Kartoffeln mehr.
Wenn die Triebe noch nicht zu stark ausgeprägt sind, kann dieses Schrumpelgemüse sorgenlos noch für Eintöpfe, Suppen oder Pürres verwendet werden. Eine Suppe macht sich quasi von selbst und wärmt wunderbar an grauen Regentagen. Ein Alleskönner den es lohnt im Grundrepertoire zu haben.
Basic Kartoffelsuppe
Wir brauchen: Kartoffeln, je 6 mittelgroßer Kartoffeln eine Zwiebel, Gemüsebrühe und einen Pürrierstab.
Die Zwiebeln werden kleingehackt und im Topf ohne Fett (!) angeröstet. Perfekt ist ein dunkler Braunton aber noch kein Schwarz. Gebräunte Ziebeln verleihen der Suppe Tiefe, schwarze leider nur ein unangenehm kratzig – brennendes Gefühl.
Während die Ziebeln bräunen, machen wir uns an die Kartoffeln. Diese werden diesmal großräumig geschält und die Triebe, sowie unschöne Stellen weiträumig mit einem Messer weggeschnitten. Dann würfeln wir sie grob, die Form ist eigentlich egal, da ja eh alles pürriert wird. Je kleiner du die Kartoffel schnibbelst, desto schneller sind sie natürlich weich…
Die Kartoffelstückchen geben wir zu der Zwiebel und lassen sie nochmal eine Minute mit etwas Olivenöl und Pfeffer im Topf brutzeln. Dann gießen wir die Gemüsebrühe/ Wasser mit Gemüsebrühpulver dazu. Erstmal soviel, dass die Kartoffeln etwa drei, vier Zentimeter mit Flüssigkeit bedeckt sind. Deckel drauf. Köcheln lassen. Wenn die Kartoffeln sich gut zerdrücken lassen, nehmen wir die Suppe vom Herd und pürrieren einmal kräftig mit dem Stabmixer durch. Wer keine Lust auf heiße Suppenspritzer hat, lässt die Suppe kurz etwas runterkühlen: Sie spritz dann weniger und falls doch, tut es nicht weh. 🙂
Jetzt ist die Suppe eigentlich schon fertig.
Abschmecken sollte man natürlich nicht vergessen. Da in diesem Fall wirklich nur Zwiebeln und Kartoffeln in den Topf kommen, kann die Suppe schnell fad schmecken. Damit dies nicht der Fall ist, soll ja schmecken, ist die Gemüsebrühe von relativ hoher Bedeutung.
Die Instantvarianten sind dafür meistens zu schwach. Mit ein bisschen Gemüse ist aber auch schnell so eine Brühe gekocht, die Ihr allzeitbereit im Tiefkühlfach aufbewahren könnt. Dazu folgt ein How – To in Kürze.
Bis dahin mein ultivmativer Trick 17, eben für das gewisse Etwas:
Verwendet Instantgemüsebrühe (z.B. aus dem Glas) und Tee. Ja genau… Tee! Zur Kartoffel passt ein rauchiger Schwarztee ganz gut, Kräutermischungen gehen aber auch hervorragend. Einfach Tee aufsetzten und anstelle des Wassers hinzufügen.
Diese Suppe habe ich mir dann zusätzlich noch mit ein paar Tröpfchen meines Kräuteröls serviert.