Grätzeltipp Neustiftgasse – Vegane Herzen höher schlagen lassen

Ein Jahr ist es her, dass auf einem Foodblogger Picknick über die kulinarische Seite der Neustiftgasse gefachsimpelt wurde. Etwas überheblich wurde dieser Straße der kulinarische Tod erklärt. Kein Restaurant könne sich halten und die Lokale wären eh nicht spannend, so das Fazit der Anwesenden.  Daher freut es mich besonders zu sehen, wie sich die Straße entwickelt. Es fühlt sich an, als hätte die Neustiftgasse diese üble Nachrede gehört und sich gedacht: denen zeig ichs!

Langsam aber sicher erobern mehr und mehr Klein- und Kleinstgastronomiekonzepte die Straße. Insbesondere zwischen Burgring und Augustinplatz drengen sich Projekte, die der Nische und gutem, entspanntem Essen frönen.

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Neophyten – wie alle die im Biologieunterricht aufgepasst haben wissen – sind Pflanzen, die sich in einem ihnen ungewohnten Gebiet stark ausbreiten und dort ansässige Pflanzen zurückdrängen, der Überbegriff für alle Lebensformen, die diese Eigenschaften aufweisen ist: Neobiota. Sie überzeugen durch Anpassungsfähigkeit und einen gewisssen Überraschungsfaktor. Das Umfeld, in dem sich ein Neobiota ausbreiten kann, ist meistens nicht auf solche starken Veränderungen vorbereitet und wird vollkommen überrollt. Artenschützern, machen solche Lebewesen häufig die größten Kopfzerbrechen. Im kulinarischen Sinne begrüße ich Konzepte, die neues wagen und dadurch eine Branche zur Innovation treiben. Das Veganista ist da meiner Meinung nach ein Paradebeispiel. Ein Eissalon, in dem rein pflanzliche Zutaten zu cremigen Kreationen gemischt werden – entgegen dem Glauben der Branche und Eiskennern, dass soetwas nicht geht. Eine Idee, die veganes Eis hip gemacht hat und von vielen „normalen“ Essern, als das beste Eis ever deklariert wird.

Für mich also nicht weiter verwunderlich, dass einer der neusten Zuwächse der Neustiftgasse, einen Neophyten als Hauptattraktion anbietet. Die Rede ist von der Erdmandel, beziehungsweise der Erdmandelmilch, die es im „Neustiftgasse 21“ zu trinken gibt.

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Die Erdmandel ist ein Knotengewächs, dass perfekt für Allergiker geeignet ist und somit super in die heutige hypersensible Zeit passt. Im spanischen Valencia ist die Erdmandel und die daraus gemachte pflanzliche Milch schon lange ein kulinarischer Standard in Wien ist sie noch relativ unbekannt und wird wenn überhaupt ins besondere von Nuss- und Glutenallergikern zum backen verwendet.

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Im „Neustiftgasse 21“ benennt man natürlich nicht nur das Lokal nach dem Standort, auch das gesammte Konzept und die weiteren Produkte sind unglaublich hip – aber (natürlich) auf eine entspannte Art und Weise. 🙂 Zu erstehen gibt es selbstdesignte Lampen und Wein zu ab Hof Preisen von Markus Altenburger.

Donnerstags wird eine Ausnahme vom Flaschenverkauf gemacht! Der Wein darf ab 19 Uhr in Gläsern verkostet werden. Im Getränkepreis sind Häppchen inkludiert.

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Am Eröffnungsdonnerstag der Veranstaltungsreihe „Brutivo“, gab es herrliche Gemüseaufstriche und Kaltschalen aus Avocado, Karotte und Tomate. Von der Tomatensuppe hatte ich die wenigestens Erwartungen und vielleicht gerade deswegen, hat sie mich geschmacklich am meisten postivit überrascht. Definitiv eine gute Stärkung bei den sommerlisch schwülen Temperaturen.

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Neustiftgasse 21: Neustiftgasse 21, 1070 Wien. Die Öffnungszeiten varrieren, Fb Seiten von Tigermilk und Neustiftgasse 21 geben ein bisschen abhilfe.

Veganista: Neustiftgasse 23/3, 1070 Wien. Montag – Donnerstag 12 – 21 Uhr , Freitag – Sonntag 12 – 22 Uhr.

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Rent a Freischnauzeköchin

Alle Welt fährt in Urlaub und lässt die Beine baumeln. Doch ich, ich möchte lieber anpacken. In dieser Stadt ist es allerdings viel zu heiß, um nur den kleinen Finger zu heben. Ich bin ein ausgesprochenes Winterkind und verglühe bald. Ich sehne mich nach frischer Wald- und Wiesenluft und Sternenhimmeln.

Da einfach so rausfahren mir aber viel zu einfach ist, hier meine Idee, oder Challenge an euch, denn damit das ganze funktioniert seid ihr gefragt! 🙂

Ich will dahin, wo es was (kulinarisches) zu tun gibt! 🙂

Und wie geht das jetzt? :

Rent a Freischnauzeköchen kurzfristig, spontan, im Zeitraum vom 21 – 31. 07 zu haben (ausgenommen 25ter & 27ter) möglich.

Du/Ihr holt mich für einen Tag (oder länger) aus der Stadt raus.

Ich helfe euch dafür bei euren täglichen Aufgaben. Am besten seid  „ihr“ eine Lebensmittelproduzierendeoase und habt bedarf an fleißigen und wissbegierigen Händen. Ich helfe gerne! Zb. bei der Obsternte, dem Ansätzen von Likören, Einkochen von Marmeladen, Brotbacken, Saftmachen, verzuckern von Salbei und Blüten, kandieren, (…), Fotos und Berichten. Im optimalsten Fall erlerne ich von Euch etwas über die Produktion eures jeweiligen Produkts.

Und wenn ihr keine Lebensmittel produziert, aber mit einem Boot auf einem See herumschippert, da finden wir sicher auch eine Lösung… 🙂 Könnte Euch zb mit Geschichten und leckeren Gerichten verwöhnen.

 

Am einfachsten kann ich das Umland von Wien erreichen, da ich auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen bin oder auf einen Mitnehm/Abholservice

Bin gespannt auf eure Vorschläge! Am besten per Kommentar oder via Mail an freischnauzekochen@yahoo.at

Alles Liebe. Die Freischnauzeköchin.

hot hotter warschau

Plötzlich ist es drinnen kühler aus draußen. Die klebrige Hitze umhüllt mich, drückt mich nieder. In meinem Kopf formen sich Bilder von erfrischenden Getränken. Und plötzlich sehne ich mich nach Warschau zurück. Für mich ist das nämlich die heimliche Hauptstadt fruchtiger und erfrischender Getränke. Sie heißen „koktajl + name der frucht“ und schmecken mal mehr nach Smoothie. mal mehr nach extravagantem Milchshake. Deswegen hier mal ein Reisetipp. Und drei Listen. Weil man das ja jetzt (ok schon länger) so tut.

10 things to know about the city:

  1. Warschau ist die Hauptstadt von Polen. (Treffe immer noch Leute die das nicht wissen. Hallo!? Nachbarland, EU und so…)
  2. Warschau ist nicht Krakau. Also nicht nur hübsch, aber deswegen eben weniger museal
  3. warsaw saw war: Deswegen ist es hier jetzt grüner, als erwartet von einer Sozialismus und seit einiger Zeit Kapitalismus und Wolkenkratzer geprägten Stadt.
  4. Sometimes its seems just too much hipster.
  5. Warschau ist in einer heißen Liebesbeziehung mit Berlin.
  6. Polen können gut kochen( und lieben Süßes)!
  7. Kaffee, Liegestuhl und Milchshake obsessivierte Stadt
  8. Warschau entdeckt sich ständig neu. Gute Infos hat der Stadtplan ues-it und der Cityguide „Zrób to w Warszawie – Do it in Warsaw“, einfach in einer Buchhandlung durch die aktuelle Ausgabe blättern…
  9. Wer mit dem Bus anreist, bleibt unter 30 € und hat W-Lan on Board, wie auch in ganz Polen in Lokalen und öffentlichen Plätzen üblich.

10 things to do in Wawa as a food obsessed person:

1.

1. Pączki essen! Am besten im kleinen Laden auf der ulica Chmielna

Pączki essen! Am besten vom kleinen Laden auf der ulica Chmielna

2.

2. Chłodnik probieren: Kaltschalensuppe aus Sauerrahm und Roter Beete

Chłodnik probieren: Kaltschalensuppe aus Sauerrahm und Roter Beete

3.

3. Piroggen. Im Sommer mit Blaubeeren gefüllt. Sonst mit Sauerkraut & Pilzen probieren

3. Piroggen. Im Sommer mit Blaubeeren gefüllt. Sonst mit Sauerkraut & Pilzen probieren

4.

4. Leczo für Veggis eine gute Alternative zu all den Mehlspeisen.

4. Leczo für Veggis eine gute Alternative zu all den Mehlspeisen.

5.

5. Sonne + Liegestühle + und variantenreiche Shakes. In Polen weiß man zu genießen...

5. Sonne + Liegestühle + und variantenreiche Shakes. In Polen weiß man zu genießen…

6.

6. An eigenwilligen Orten in Praga einkehren. Einmal knabberte ein Hase an meinem Schuh.

6. An eigenwilligen Orten in Praga einkehren. Einmal knabberte ein Hase an meinem Schuh.

7. Auf Schaukeln in Klubokawiarnias (Café/Club/Buchhandlung/Ort zum sein) abhängen

8. Unter der Woche zur Lunch Time gut und wunderbar günstig speisen.

9. Vietnamesisch essen. Vietnamesen sind die größte Minderheit Warschaus.

10. Samstags über den Targ Śniadaniowy (Frühstücksmarkt) schlendern und sich rund naschen.

top 10 not (only) foodi things to do in Wawa:

  1. in der wuseligen Innenstadt, direkt am Hauptbahnhof an der geschäftigen Hauptstraße, auf der gegenüberliegenden Seite vom Kulturpalast befindet sich ein ganz besonderes Museum. Das Fotoplastikon. Ein entrückter Ort. Gerade an dieser Hauptader der modernen Stadt, ist dies die Möglichkeit zu einer Zeitreise der besonderen Art. 3D Technik, bevor Kino überhaupt erfunden wurde. Hier die uralte Website, coolerweise auch auf Deutsch. Sonntags ist der Eintritt frei und es werden Bilder Warschaus von vor 100 Jahren gezeigt. Unter der Woche wechselt die Ausstellung. Das Museum ist sehr klein, also auch ein guter Ort, wenn man Wartezeiten am Bahnhof überbrücken muss und nicht im Shopping Center verweilen möchte.

  2. In Love with Chopin.

    In Love with Chopin:

    Warschauer sind Chopin verrückt. Wer durch die Stadt läuft wird nicht an ihm vorbeikommen: Museen, Schilder und Bänke, die auf Knopfdruck seine Musik spielen…

    Ein besonderes Ereignis sind die klassischen Konzerte im Łazienki-Park. Immer Sonntags versammelt sich eine buntgemischte Menge im wunderschönen Rosengarten und bekommt feinste Musik auf einem echten Flügel vorgespielt. Die Stimmung ist entspannt und locker. Ein erfrischend anderer Zugang zu klassischer Musik!
    Im Frühjahr und Sommer. Immer Sonntags 12 und 16 Uhr. Dauer ca. 30 Minuten. Freier Eintritt.

    Chopinkonzert im Park Łazienkowski

    Chopinkonzert im Park Łazienkowski

  3. Im Przekąski Zakąski Wódka trinken und polnische Tapas essen. Bevorzugt im Winter. Im Sommer ist es zu touristisch 😉
  4. 6. sich genau umschauen.

    Sich genau umschauen.

     

  5. Für die Aussicht: Aufs begrünte,parkähnlicheDachderBUF (Universitätsbibliothek) gehen (Kost nix 🙂 )oderaufdenKulturpalast steigen.

    Blick vom Kulturpalast

    Blick vom Kulturpalast

  6. 7. Deutschsprachige Plakate suchen.

    deutschsprachige Plakate suchen

  7. Im Sommer die zahlreichen Sprinkleranlagen und Springbrunnen als Erfrischungsquelle nutzen.

    Im Sommer die zahlreichen Sprinkleranlagen und Springbrunnen als Erfrischungsquelle nutzen.

  8. 9. in Hinterhöfen Marienstatuen aufspüren

    In Hinterhöfen Marienstatuen aufspüren

    auf polnisch: Kapliczki

    auf polnisch: Kapliczki

     

  9. gemeinsam schmunzeln

    gemeinsam schmunzeln

  10. Auf auf in die Museen der Stadt!

Frühstücken nur fetter – Targ Snadianowy in Warschau

Frühstücken. Brunchen. Picknicken. Drei Dinge, die ich einfach ständig tun könnte. Es gibt (fast) nichts besseres. Denktste, falsch gedacht! Seit einiger Zeit gibt es immer Samstags einen Frühstücksmarkt. Hier werden diese unglaublich tollen drei Dinge einfach miteinander verbunden!

Von Stand zu Stand schlendernd, die feinsten Dinge probieren. Und muss sich nicht zwischen süß und salzig entscheiden. Man nimmt einfach alles 😉 Gut, der Markt ist in Warschau. Aber wer noch nie einen Wochenendtrip dort hin unternommen hat, sollte dies eh schläunigst nachholen. Und wen die Bilder nicht überzeugen, hier noch 3 Wawa Listen. Wien kann nämlich vieles. Liegestühle mit ganz vielen Parks und Fruchtshakes, kann es (noch) nicht (so gut).

Der Frühstücksmarkt - Targ Śniadaniowy

Der Frühstücksmarkt – Targ Śniadaniowy

Warschau ist für mich die Hauptstadt von fruchtig - cremigen Sommergetränken

Warschau ist für mich die Hauptstadt von fruchtig – cremigen Sommergetränken

die Warschauer wissen wie man relaxt - nicht nur auf dem Frühstücksmarkt sind Liegestühle sehr beliebt

die Warschauer wissen wie man relaxt – nicht nur auf dem Frühstücksmarkt sind Liegestühle sehr beliebt

Ob Pfannkuchen, Palatschinke oder pan cake: Auf polnisch heißen sie nalesniki

Ob Pfannkuchen, Palatschinke oder pan cake: Auf polnisch heißen sie nalesniki

Nochmal: Leco. Lecker!

Leco = würziger Gemüseeintopf = Lecker!

relaxen am Frühstücksmarkt - Targ Sniadaniowy

Kajmaktartelets. Picksüß, sau gut ;)

Kajmaktartelets. Picksüß, sau gut 😉

Wo Markt drauf steht... gibts auch Gemüse!

Wo Markt drauf steht… gibts auch Gemüse!

Zaraz wracam - bin gleich zurück:

Zaraz wracam – ich komme gleich zurück!

 

Wer selbst hingehen will:

Im schönen Stadtteil Żoliborz, Aleja Wojska Polskiego, róg Śmiałej

die aktuellen Termine finden sich nur auf polnisch im Web, seit neuestem scheint es den Markt auch in weiteren polnischen Städten zu geben.

Geschenk für besondere Anlässe: Der essbare Blumenstrauß

Heute möchte ich mit Euch eine besondere Variante für ein feines selbstgemachtes und essbares Geschenk teilen. Besonders geeignet für diejenigen unter Euch, die etwas Persönliches suchen, dass sich gut transportieren lässt und eine größere Reise übersteht. Ein wenig Vorausplanung, Geduld und Geschick sind gefragt. Für einen besonderen Anlass und gute Freunde aber den Aufwand sicher wert.

Ich selbst habe damals zum ersten Mal das Zeichnen mit Zuckerguss ausprobiert. Die Hochzeit ist schon zwei Jahre her, ich bin gerade erst wieder über das Bild gestolpert und habe an Euch gedacht. Entschuldigt also die noch etwas deletantisch anmutenden Kreise.

Wie schon erwähnt: Zu Hochzeiten wird man nicht alle Tage eingeladen. Eine von vier Brautjungfern zu sein, wird man noch seltener gefragt. Klar, dass ich mich riesig gefreut habe. Dann hieß es aber: „Bitte keine Geschenke, vor allem Blumensträuße. Das so von den Gästen „eingesparte“ Geld wurde dann an einen guten Zweck gespendet. An sich eine schöne Idee. Irgendwas Nettes und Feines, wollte ich dann trotzdem mitbringen. Essbare Geschenke finde ich meistens deswegen gut, da sie sich quasi „von selbst verbrauchen“ und nicht irgendwann ein eingestaubtes Dasein in einer trostlosen Ecke führen. Somit ging das Grübeln los.

Ein weiteres Hindernis: Sommer, eine Zugfahrt von über 12 Stunden und Ankunft zwei Tage vor der eigentlichen Feier. Das bedeutete also für das kulinarische Geschenk: Transportfähigkeit, Temperaturschwankungen trotzend und gute Haltbarkeit dringend gesucht. Perfekt darauf zugeschnitten:

Butterkekse mit einer Lavendelnote (die Lieblingsblume der Braut), in Form eines Blumenstraußes angeordnet. Die Anzahl der Blüten spiegelte den Monat wieder. Die Anzahl der Herzchenkreise, befestigt an den „Blütenstängeln“, den Tag der Trauung.

Essbarer Blumenstrauß mit Lavendelnote: Butter mit dem Lavendel in einem Topf vorsichtig erhitzen. Der Lavendel würzt so die Butter. Das geht natürlich mit allen Kräutern und Blüten, die eine starke Duftnote oder Geschmack abgeben können. Die Butter wieder erhärten lassen und nach deinem Lieblingsbutterkeks oder Mürbeteigrezept einen Teig machen und die gewünschten Formen ausstechen.

Für den Guss: Saft einer Zitrone, ein Eiweiß und 350 Gramm gesiebten Puderzucker zusammen glattrühren. Aus diesem Grundguss können wir durch Zugabe von Puderzucker oder Lebensmittelfarbe unsere benötigten Güsse herstellen. Falls einer der Güsse doch zu fest wird, einfach mit ein bisschen Zitronensaft wieder geschmeidiger machen. Insgesamt braucht es 5 Verschiedene:

Einen Teil in ein separates Schälchen füllen. Solange Puderzucker hinzugeben, bis daraus eine relativ feste, aber noch spritzfähige Masse geworden ist. In einen Spritzbeutel mit sehr kleiner Tülle füllen. Die Masse auf die Kekse spritzen. Diese relativ feste Masse dient als Umrandung für die gewünschten Motive. Der Guss der als Füllung verwendet wird, fließt somit nicht aus und bildet eine schöne glatte Fläche.

Keinen Dressiersack zur Hand?

Freischnauzetipp: Einen Tiefkühlbeutel nehmen und über ein hohes Gefäß stülpen, die Masse einfüllen. Dann in die Hand nehmen und mit einer Schere ein kleines Löchlein in eine der zwei unteren Ecken schneiden.

Den größten Teil brauchen wir für die weißen Flächen, hier sollte die Konsistenz der Grundmasse passen. Davon zwei kleinere Mengen abzweigen und mit den Lebensmittelfarben mischen. In diesem Fall habe ich Rot und Blau verwendet. Einmal ein Rosa daraus gemischt und einmal ein Violett (sollte dem Lavendel ähneln…).

Die drei Farben wären also: Weiß, Rosa und Violett.Jeweils in einen eigenen Dressiersack füllen.

Die Umrandungen mit der weißen Farbe füllen. Je Keks die bunten Farben sofort nach der Untergrundfarbe auftragen. Für drei Herzen machst du drei kleine Punkte und fährst dann mit einem Holzstab (zum Beispiel ein Schaschlickspieß oder Zahnstocher) durch die Mitte des Klekses, sodass die Farbe nach unten hinausgezogen wird und sich ein Herz bildet.

Je nach Geschick und Erfahrung kann die Malerei schon ein bisschen Zeit in Anspruch nehmen. Für ein besonderes Gechenk lohnt sich der Aufwand aber.

Fertig dekorierte Plätzchen gut trocknen lassen.

Dann einen Guss mischen, der fester ist als der den du für die Umrandungen genutzt hast. Diesen neuen Guss verwenden wir als Kleber, er sollte also sehr zäh und klebrig sein. Ein paar hübsche saubere Zweige nehmen. Eventuell Blätter entfernen und auf die Rückseite der Plätzchen je einen Kleks „Kleber“ geben. Leicht antrocknen lassen und fest an den Zweig drücken. Für ein paar Stunden trocknen lassen, dabei die Zweige nicht bewegen. Fertig.

Schön verpacken und verschenken 🙂

Dreierlei vom Glück: Weißwein – Rotkleeblütengelee

Du brauchst: Rotkleeblüten, Weißwein (am Besten einer von der vollmundigen, beerigen Sorte, bei mir war es ein Muskateller…), Gelierzucker im Verhältnis 3 zu 1, Schale einer Bio – Zitrone, ein paar Koriandersamen

Intensität und Menge sind davon abhängig, wie viel Kleeblüten du findest. Deswegen hier nur Verhätlnisse und grobe Angaben. Klappt schon!

PAMK-Weißwein – Rotkleeblütengelee-freischnauzekochen

Kleeblüten ungewaschen (sonst wird das Aroma ausgespült!) mit dem Weißwein, der Zitronenschale und den Koriander in einem Topf aufkochen lassen. Mindestens zwei Stunden ziehen lassen. Abseihen und somit alle Gewürze und Blüten entfernen.

Wieder aufkochen und den Zucker dazugeben. (Verhältnisse nach Packungsangaben, ein Gläschen Zucker auf drei Gläschen Wein also… :).)

PAMK-Weißwein – Rotkleeblütengelee-freischnauzekochen 2

Mindestens 5 Minuten ordentlich köcheln lassen, Geschmacksprobe machen. Durch das Kochen verändert der Wein seine Aromen, je länger du kochst, desto abgerundeter wird der Geschmack. In abgekochte Gläser füllen. Verschließen und auskühlen lassen.

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Dreierlei vom Glück: Kaltgerührte Sanddorn-Mango-Konfitüre

Die Frucht mag klein sein und der Strauch mit seinen dornenbesetzten Ästen wenig einladend wirken, am Sanddornstrauch vorbeizulaufen, ohne ein paar Früchte zu sammeln wäre aber ein großer Fehler. Der Vitamin C Gehalt ist so hoch, dass die Pflanze in der DDR als „Zitrone des Nordens“ eine steile Karriere erlebte. Fast noch spannender finde ich aber, dass die Frucht auch Vitamin B12 enthält. Vitamin B12 für die Bildung der Roten Blutkörperchen und unsere Nerventätigkeit verantwortlich. Da es nur durch Mikroorganismen produziert werden kann, kommt es generell nur in tierischen Produkten vor. Nützlicher Weise leben auf der Schale des Sanddorns genau solche Mikroorganismen, weswegen Vegetarier_Innen und vor allem Veganer_Innen die goldenen Früchtchen in ihren Speiseplan mit aufnehmen sollten (siehe Wikipedia).

Auf meiner Suche nach Rotklee für meine PAMK – Leckereien, bin ich zufällig auf solch einen Wunderstrauch gestoßen und musste natürlich ein paar Beeren pflücken. Die Früchte des Sanddorns können noch bis Ende Dezember geerntet werden, nochmal ein Pluspunkt für diese Pflanze, da ja gerade im Winter der Zugang zu frischem, heimischen und vitaminreichem Obst und Gemüse erschwert wird.

Da Vitamine Hitze ja nicht leiden können, wollte ich jegliches kochen vermeiden. Nicht lange davor, hatte ich mich mit Michaela Russmann von Rohgenuss.at über Gelierverfahren unterhalten und bin dadurch auf die Idee gekommen mit Chiasamen (auch so eine Wundersaat mit ganz viel pflanzlichem Omega 3) eine Rohkost – Konfitüre zu machen.

Damit es nicht zu sauer wird, habe ich mich dann für eine Mango entschieden. Eigentlich wollte ich Marillen nehmen, die haben ja grad Saison, gab es aber im Supermarkt nur aus Frankreich. Und wenn schon nicht aus der Region, tja dann kann es ja auch gleich was ganz exotisches sein, dachte ich mir leicht genervt vom Angebot. Solang es nicht zur Regel wird…

Und wie macht man nun diese Superfoodmarmelade, die vegane Herzen höher schlagen lassen sollte?

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Vitamin B12, Omega 3 und Vitamin C machen aus diesem kaltgerührten Fruchtaufstrich eine Vitalstoffbombe.

Wir nehmen:

eine Handvoll Sanddorn

eine reife Mango

3 Teelöffel Chiasamen

etwas Rum (nach Belieben)

kleine Einmachgläser mit Schraubverschluss

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Die Mango halbieren wir und entfernen mit einem Messer den Kern. (Einfach leicht in den Kern stoßen und dann heraushebeln.) Fruchtfleisch und den Sanddorn in einen Standmixer geben und kräftig pürieren. Geht natürlich auch mit einem Mixer, wenn die Mango sehr weich ist, sogar mit einer Gabel. Nun einmal durch ein feines Sieb oder Tuch geben, so dass die kleinen Sanddornkerne zurückbleiben.

Einen Schuss Rum und die Chiasamen hinzugeben. Ich habe das Fruchtpüree danach noch einmal püriert, muss aber sagen, dass ich mich Zwecks Optik beim nächsten Mal fast dagegen entscheiden würde. Von der Konsistenz wäre es dann allerdings wie ein streichbarer Bubbletee, da die Chiasamen sehr viel Flüssigkeit aufsaugen und gallertartig werden. Zerkleinert sorgen sie dann wiederum für die gleichmäßige Struktur des Fruchtaufstrichs.

Eher zügig verbrauchen, sonst im Kühlschrank aufbewahren.

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Hier sind die Chiasamen noch nicht zerkleinert und bringen einen wunderbaren optischen Effekt.

Dreierlei vom Glück: Glücksbringender Frischkäse

Du brauchst:

500 g Bio – Joghurt

1 Bio – Zitrone

Ein hohes Gefäß (Zb. Messbecher)

1 Topf

2 (unbenutzte, sehr saubere) Nylonstrümpfe, übereinander gezogen

Olivenöl

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Für den besonderen Pfiff:

Meersalz

Pfeffer, nicht gemahlen

ein paar Blättchen Koriander und Minze, gehackt

Knoblauch, geschälte ganze Zehen

Kleeblätter

Und so wirds gemacht:

Joghurt mit dem Zitronensaft aufkochen. Nur vorsichtig umrühren. Fertig gekocht hat es, wenn sich hellgelbe Flüssigkeit und relativ feste weiße Flocken den Topf teilen.

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Den Nylonstrumpf (klingt komisch, ist aber die günstigste und auch praktischste Methode und von hunderten von Omas wohl erprobt) über das hohe Gefäß spannen und das Molke – Frischkäsegemisch hineingießen. Abtropfen lassen. Am besten über Nacht. Bei Zeitdruck vorsichtig mit der Hand auswringen.

PAMK - Glücksbringender Frischkäse - freischnauzekochen

Abgetropften Frischkäse entnehmen und in drei gleichgroße Stücke teilen.  Einen Teil mit der Minze vermengen, den Zweiten mit dem Koriander und den Dritten pur lassen. Daraus Kügelchen und Dreiecke mit den Händen formen. Auf die puren Frischkäsekügelchen die Kleeblätter drücken.

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hkäse 3 - freischnauzekochen

hkäse 2 - freischnauzekochen

PAMK-Frischkäse-freischnauzekochen

Die fertigen Bällchen abwechselnd mit dem Pfeffer und den Knoblauchzehen in ein mit Olivenöl gefülltes Glass geben. Zuschrauben. Ein paar Tage ziehen lassen. Genießen.

The simple Things: Veggi Burger in unter 20 Minuten

Manchmal sind die einfachsten Dinge einfach doch die Besten. Neulich war ich mit einem Freund zum gemeinsamen Kochen verabredet. Er mit italienischen Ansprüchen an gute Küche ausgestattet und einem Vater mit hübschem Restaurant… Ich eine großmäulige wannabe – Küchenfee. Die gegenseitigen Erwartungen waren demensprechend etwas höher angelegt, als es für einen gemütlichen Kochabend gut gewesen wäre. Wir also gemeinsam in den Supermarkt, nach gefühlten drei Stunden entkamen wir diesem, beladen mit Radicchio, Ziegenfrischkäse, seltsam anmutendem Schafsfrischkäseröllchen, Blaubeeren und einem wagemutigem Lächeln auf den Lippen. Wir hatten zwar Stunden lang vor leckerem Gemüse, wie Paprika, Mais und Auberginen gestanden, legten diese aber ob ihrer „Alltäglichkeit“ wieder zur Seite. Irgendwo hatte ich mal gehört, dass Radicchio nicht nur als Salat genossen werden kann, sondern sich auch besonders gut macht, wenn man ihn grillt und in einer Balsamico – Marinade serviert, das wollten wir ausprobieren.

Zurück in der Küche und nach einer kurzen Onlinerecherche stellte sich dann auch schon die erste Ernüchterung ein. Die meisten Rezepte zeigten eine Zubereitungszeit von mindestens drei Stunden an, unser sich schon lautstark dazu äußernder Magen hatte da allerdings eine andere Vorstellung. Also wurde frei schnauze improvisiert. Der Sud aus Balsamico Essig, braunem Zucker, etwas Chili und Traubensaft ist uns auch wunderbar gelungen, dennoch war das Ganze am Ende ein unansehnliches bräunliches Desaster. Eine dieser Kocherfahrungen, die es schnell zu vergessen lohnt.

Diese herbe kulinarische Enttäuschung konnte ich nicht auf mir sitzen lassen und so klopfte ich schon am nächsten Abend wieder an die Tür meines Kumpels. Mit dabei: Einen Topf voller gerösteter Maiskolben, gebratene Aubergine, Röstzwiebeln, ein mehr als simples Tomatenrelish mit knackig scharfen Chilischoten und Vollkornbrötchen. Dem Veggiburger zum selber basteln stand also nichts mehr im Wege. Genauso wenig wie glückliche Gemüter, die sich genüsslich die vor Soße triefenden Finger abschleckten. Denn genau so muss Soul Food schmecken. Einfach gut.

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Basic Veggiburger mit Mais

Du brauchst für 4 Burger:

1 Aubergine, 4 Brötchen, 1 große Zwiebel,

2 Maiskolben, 1 mittelgroße Tomate, 1 frische und scharfe Chilischote

Salz, Pfeffer, Olivenöl, Saft einer Zitrone, Chilipulver und mediterrane Kräuter (Rosmarin, Majoran…)

1 Topf zu 2/3 gefüllt mit Wasser, mindestens 1 Pfanne, 1 Schneidebrett, 1 Messer, 1 Ofen

Maiskolben abbrausen und jeweils halbieren. Die vier kleinen Kolben in sprudelnd kochendem Wasser kochen, bis der Mais in strahlendem goldgelb  erstrahlt. Aus dem Topf nehmen und in der Pfanne mit ein bisschen Olivenöl kurz anbraten, salzen.

Während die Maiskolben kochen, schneiden wir die Zwiebel in Ringe und die Aubergine in etwa anderthalb Zentimeter breite Scheiben.

Den fertig gebratenen Mais legen wir beiseite und rösten nun die Zwiebelringe, bis diese leicht rotbraun sind. Auch auf einem Tellerchen beiseite stellen und die Aubergine in die Pfanne schmeißen.

Aubergine zieht schrecklich viel Flüssigkeit. Deswegen etwas mehr Olivenöl verwenden, Gewürze hinzugeben und kurz scharf anbraten. Dann mit ein bisschen Wasser ablöschen (2 – 3 Esslöffel), so dass die Aubergine noch drei bis vier Minuten weichköcheln kann, das Wasser sollte gänzlich verdampfen.

Währenddessen: Brötchen aufschneiden und im (vorgeheizten) Ofen rösten bis sie goldbraun sind. Den Mais und die Zwiebeln, kann man zum Warmhalten natürlich auch kurz dazustellen.

Für das Tomatenrelish: Tomate in Würfelchen schneiden. Die Chilischote ebenfalls in kleine Ringe schnibbeln. Mit etwas Zitronensaft, Olivenöl, Salz und Pfeffer abschmecken.

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Brötchen aus dem Ofen holen, mit Olivenöl beträufeln und mit Zwiebeln und Auberginen aufschichten.

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Tipp: Besonders fein wird das Ganze, wenn du noch ein bisschen krunchige Erdnussbutter mit Chiliflöckchen als Majo und Ketchupalternative einbaust und die ein oder andere Scheibe geröstetes Räuchertofu und oder Avocado dazu schichtest.

Guten!

Grillen, Baby.

Gemüsepäckchen, gefüllte Paprika und rote Beete deluxe.

Super grillen lässt sich auch grüner Spargel (muss nicht geschält werden). Einfach mit ein paar Spritzern Zitronensaft beträufelt servieren.

Als Dessert: Bananen in der Schale auf den Rost legen und so lange grillen, bis sie von außen schwarz sind. Vorsichtig öffnen und genießen. Eventuell noch Schokolade oder Ahornsirup dazu geben. Mhhh. Lecker.