Heute möchte ich mit Euch eine besondere Variante für ein feines selbstgemachtes und essbares Geschenk teilen. Besonders geeignet für diejenigen unter Euch, die etwas Persönliches suchen, dass sich gut transportieren lässt und eine größere Reise übersteht. Ein wenig Vorausplanung, Geduld und Geschick sind gefragt. Für einen besonderen Anlass und gute Freunde aber den Aufwand sicher wert.
Ich selbst habe damals zum ersten Mal das Zeichnen mit Zuckerguss ausprobiert. Die Hochzeit ist schon zwei Jahre her, ich bin gerade erst wieder über das Bild gestolpert und habe an Euch gedacht. Entschuldigt also die noch etwas deletantisch anmutenden Kreise.
Wie schon erwähnt: Zu Hochzeiten wird man nicht alle Tage eingeladen. Eine von vier Brautjungfern zu sein, wird man noch seltener gefragt. Klar, dass ich mich riesig gefreut habe. Dann hieß es aber: „Bitte keine Geschenke, vor allem Blumensträuße. Das so von den Gästen „eingesparte“ Geld wurde dann an einen guten Zweck gespendet. An sich eine schöne Idee. Irgendwas Nettes und Feines, wollte ich dann trotzdem mitbringen. Essbare Geschenke finde ich meistens deswegen gut, da sie sich quasi „von selbst verbrauchen“ und nicht irgendwann ein eingestaubtes Dasein in einer trostlosen Ecke führen. Somit ging das Grübeln los.
Ein weiteres Hindernis: Sommer, eine Zugfahrt von über 12 Stunden und Ankunft zwei Tage vor der eigentlichen Feier. Das bedeutete also für das kulinarische Geschenk: Transportfähigkeit, Temperaturschwankungen trotzend und gute Haltbarkeit dringend gesucht. Perfekt darauf zugeschnitten:
Butterkekse mit einer Lavendelnote (die Lieblingsblume der Braut), in Form eines Blumenstraußes angeordnet. Die Anzahl der Blüten spiegelte den Monat wieder. Die Anzahl der Herzchenkreise, befestigt an den „Blütenstängeln“, den Tag der Trauung.
Essbarer Blumenstrauß mit Lavendelnote: Butter mit dem Lavendel in einem Topf vorsichtig erhitzen. Der Lavendel würzt so die Butter. Das geht natürlich mit allen Kräutern und Blüten, die eine starke Duftnote oder Geschmack abgeben können. Die Butter wieder erhärten lassen und nach deinem Lieblingsbutterkeks oder Mürbeteigrezept einen Teig machen und die gewünschten Formen ausstechen.
Für den Guss: Saft einer Zitrone, ein Eiweiß und 350 Gramm gesiebten Puderzucker zusammen glattrühren. Aus diesem Grundguss können wir durch Zugabe von Puderzucker oder Lebensmittelfarbe unsere benötigten Güsse herstellen. Falls einer der Güsse doch zu fest wird, einfach mit ein bisschen Zitronensaft wieder geschmeidiger machen. Insgesamt braucht es 5 Verschiedene:
Einen Teil in ein separates Schälchen füllen. Solange Puderzucker hinzugeben, bis daraus eine relativ feste, aber noch spritzfähige Masse geworden ist. In einen Spritzbeutel mit sehr kleiner Tülle füllen. Die Masse auf die Kekse spritzen. Diese relativ feste Masse dient als Umrandung für die gewünschten Motive. Der Guss der als Füllung verwendet wird, fließt somit nicht aus und bildet eine schöne glatte Fläche.
Keinen Dressiersack zur Hand?
Freischnauzetipp: Einen Tiefkühlbeutel nehmen und über ein hohes Gefäß stülpen, die Masse einfüllen. Dann in die Hand nehmen und mit einer Schere ein kleines Löchlein in eine der zwei unteren Ecken schneiden.
Den größten Teil brauchen wir für die weißen Flächen, hier sollte die Konsistenz der Grundmasse passen. Davon zwei kleinere Mengen abzweigen und mit den Lebensmittelfarben mischen. In diesem Fall habe ich Rot und Blau verwendet. Einmal ein Rosa daraus gemischt und einmal ein Violett (sollte dem Lavendel ähneln…).
Die drei Farben wären also: Weiß, Rosa und Violett.Jeweils in einen eigenen Dressiersack füllen.
Die Umrandungen mit der weißen Farbe füllen. Je Keks die bunten Farben sofort nach der Untergrundfarbe auftragen. Für drei Herzen machst du drei kleine Punkte und fährst dann mit einem Holzstab (zum Beispiel ein Schaschlickspieß oder Zahnstocher) durch die Mitte des Klekses, sodass die Farbe nach unten hinausgezogen wird und sich ein Herz bildet.
Je nach Geschick und Erfahrung kann die Malerei schon ein bisschen Zeit in Anspruch nehmen. Für ein besonderes Gechenk lohnt sich der Aufwand aber.
Fertig dekorierte Plätzchen gut trocknen lassen.
Dann einen Guss mischen, der fester ist als der den du für die Umrandungen genutzt hast. Diesen neuen Guss verwenden wir als Kleber, er sollte also sehr zäh und klebrig sein. Ein paar hübsche saubere Zweige nehmen. Eventuell Blätter entfernen und auf die Rückseite der Plätzchen je einen Kleks „Kleber“ geben. Leicht antrocknen lassen und fest an den Zweig drücken. Für ein paar Stunden trocknen lassen, dabei die Zweige nicht bewegen. Fertig.
Schön verpacken und verschenken 🙂