sexy Fingerfood – herzhaft leichte Gemüse – Cupcakes

Sommer ist die Zeit von Picknicks und Grillabenden. Und nichts macht mehr Spaß als gemeinsam im Gras zu liegen, Schäfchenwolken zu zählen… und dabei gut zu essen :). Ein Couscoussalat, marinierte Auberginen oder mit Schafskäse gefüllte Paprika fallen mir da schnell ein.

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Meine veganen Freundinnen stellen mich dann aber doch immer mal wieder vor eine kleine Herausforderung. Insbesondere dann, wenn es das Essen nicht alltäglich daher kommen soll, ich kaum Zeit habe und das Essen den unterschiedlichsten Leuten schmecken soll. Diese lässigen Versammlungen sind immer wieder ein guter Ort um auf unaufdringliche Art und Weise mit veganen und vegetarischen Gerichten Eindruck zu schinden. Der ein oder andere Fleischesser wurde so schon davon überzeugt, dass „dieses langweilige Gemüse“ doch einiges kann.

Eine meiner Eigenkreationen sind diese Gurken-Bohnen Cupcakes. Wieder etwas, dass auf niedlich und süß macht und dabei herzhaft pikant daherkommt.

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Dieses herzhafte Fingerfood ist rein pflanzlich, sehr schnell gemacht und sieht einfach umwerfend aus, also genau etwas für den Tierfreitag – die Sammelstelle für pflanzliche Genüsse.

Du brauchst: gekochte kleine weiße Bohnen, für Eilige welche aus dem 500 Gramm Glas, ein paar Gewürze und eine Gurke, das wars! Gut ein Dressiersack, ein Messer und Löffel können auch nicht schaden. 😉  Die Bohnenpaste kann im Vorhinein gemacht werden und im Kühlschrank einen Tag durchziehen.

1. gekochte Bohnen mit Apfelessig* und ein bisschen Wasser im Mixer fein pürrieren.

2. Mit Salz, Pfeffer und deinen Lieblingsgewürzen abschmecken (In diesem Fall: Gute Laune Gewürz Blüten Zubereitung von Sonnentor mit  Meersalz, Knoblauch, Basilikum, Bärlauch, Oregano, Ringelblumen, Rosmarin, Thymian, Rosenblüten und Kornblumen.)

3. in einen Dressiersack mit gezackter Spritztülle.**

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4. Gurke schälen, für die Deko ein paar grüne Streifen lassen und in circa 2,5 cm große Stücke schneiden.

5. Die Gurkenstücke mit einem kleinen Löffel vorsichtig auf einer Seite leicht aushölen.

6. Gurken mit der Bohnenpaste füllen. Für schöne Rosetten halte etwas Abstand zu den Gurken und spritze die Masse in einer Kreisbewegung auf.

7. Fertig!

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*Vegane Sorte verwenden! – in diesem Fall selbstgemachten. Alle Säfte, die nicht naturtrüb sind, müssen auf die ein oder andere Art geklärt werden. Hierfür wird häufig Gelatine verwendet. Saft bildet die Grundlage für Wein und Essig. Einige Geschäfte haben begonnen Weine und Essige als vegan zu kennzeichnen. Das Weglassen der Gelatine ist dabei nur ein Teilaspekt, auch der Klebstoff des Ettikets (zb.) kann tierische Stoffe beinhalten.

** Um einen einfachen Transport zu gewährleisten, nimm die Füllung in einem Beutel mit und dressiere vor Ort auf. Show Cooking ist ja eh sowas von in 🙂

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mehr Avocado – quick and easy

Avocado.

Braucht es eigentlich mehr, als dieses Wort, um das Paradies zu beschreiben? Hmm… Granatäpfel und Zitrusfrüchte. Chili und Brot. Schon bin ich glücklich und zufrieden. Manchmal geht es so einfach!

Regionale Produkte und saisonales Essen ist für mich wichtig, da brauchen wir gar nicht anfangen zu diskutieren. Unabhängig von der derzeitigen Trendwelle Nachhaltigkeit und so (was ja auch schön ist, dass das jetzt Massenkompatibel ist…). Tja und dann, dann steh ich doch wieder im Supermarkt und da lächelt mich die Avocado an. Ich liebe Beeren und diese Frucht, die wie Schlagobers in Gemüseform daherkommt ganz besonders. Also mach ma da – wie auch sonst viel zu oft – eine Ausnahme. Denn Avocado kann ich nie genug haben.

freischnauzekochen - Avocado - Praline - Avocadopraline - Guacamole - Cocoschips - Vera Kondratiuk

Weiche Avocado ist pur schon ein Genuss. Eine Guacamole ist aber echt einfach und immer wieder ein Vergnügen. Einfach ein paar Spritzer Zitrone, frische Chili, Salz und Pfeffer unter die Avocado rühren. Vermanschen. Fertig.

Avocado wird schnell braun. Deswegen die Zitrone, aber auch das hilft nicht lange. Was wirklich hilft und ich war echt erstaunt, als meine norwegische Freundin J, diesen Trick vorgeführt hat, ist es den Kern nach dem vermengen schnell wieder zur Creme zu geben! Und siehe da, sie bleibt länger knacke grün.

Wer noch eine Stufe drauf setzten möchte schneidet die ungeschälte Avocado in zwei gleichgroße Hälften und höhlt sie vorsichtig nur ein wenig aus. Dieses Fruchtfleisch mit oben genannten Zutaten und Tomatenstücken vermengen. Die Avocadohälften behutsam von der Schale befreien und mit der Avocadocreme befüllen. Wer mag kann auch ganz andere Pasten herstellen, von Frischkäsecremes über Fetakäsedips zu schokoladigen Variationen ist alles vorstellbar und diese in den vom Kern hinterlassenen Hohlraum füllen. Die beiden Avocadohälften vorsichtig wieder zusammenfügen. Und nun ist wirklich eure Kreativität gefragt. Ich hab sie für das obige Bild einfach in Kokosflocken gewendet – wenn schon nicht regional und so dann aber richtig – und auf einer Tomatenscheibe stehend serviert. Mit unterschiedlichen Kräutern und Samen können aber ganze Bilderlandschaften auf die Avocados geformt werden und sich somit als elegante Avocadopralinen sehen lassen. Schön als Vorspeise.

Wer sich das Bild genau anschaut, wird vielleicht durch Größenverhältnisse und Farben positiv irritiert sein: Diese Avocados waren spezielle Minifrüchte, die es in Mannheim beim Türken im Winter zu kaufen gab. Zeitgleich waren auch die dunklen, leicht grünen, tunfischfarbenen Tomaten reif… Avocados und Zitronen sind herrlich sommerlich. Aber in unseren Breitengraden ist es Winter, wenn die besten Exemplare günstig auf den Markt kommen.

Fermentation – oder die Welt der Küchenhaustiere

Küchenhaustiere

Unter den Fermenten gibt es einige Sonderlinge. Eine Gruppe davon habe ich Küchenhaustiere getauft. Das ist nicht etwa Sauerkraut, was zwar auch gepflegt werden muss und eine längere Zeit in deiner Speisekammer verweilt, aber wenn es einmal angefangen wurde zu essen, dann sollte es auch verbraucht werden. Ein Ferment gehört zu den Küchenhaustieren, wenn:

Gewisse Zyklen erkennbar sind und immer wieder Nährstoffe hinzugegeben werden müssen (die Fütterung).

Diese Fermente basieren meistens auf einer Lebensgemeinschaft aus Bakterien und Hefen, im englischen wird dies als SCOBY (Symbiotic Colony Of Bacteria and Yeast) abgekürzt. Der SCOBY selbst wird in der Regel nicht gegessen. Es wird unterschieden zwischen Ansatz (den Bakterien samt Nährboden/-flüssigkeit) und dem eigentlichen Produkt, dass durch die Bakterien hergestellt wird. SCOBYs haben eine lange Lebensdauer, oder die Eigenschaft sich zu reproduzieren. Oft werden diese SCOBYs auch Mütter genannt. Einige Fermente verhalten sich ähnlich, ohne SCOBY. Aus einem Küchenhaustier können ganze Generationen von Fermenten entstehen.

einige Küchenhaustiere:

  • Tibicos (auch Wasserkefir und Japandiamant genannt)
  • Hermann, der Freundschaftskuchen
  • Kombucha
  • die Essigmutter
  • Sauerteig
  • Nuka
  • Milchkefir

Wie kümmert man sich um ein Küchenhaustier?

Fermentieren ist einfach! Küchenhaustiere hüten und halten auch. Stelle sie an einen ruhigen, nicht zu heißen und nicht zu kalten Ort. Benutze Gefäße aus Keramik, Porzellan, oder Glas mit breiter Öffnung. Decke diese mit einem Stück Küchenrolle und einem Gummiringerl ab. Füttere regelmäßig. Wenn du keine Zeit hast dich für einige Zeit drum zu kümmern, zieht dein Haustier in den Kühlschrank oder den Nachbarn. Und das Beste: In regelmäßigen Abständen wirst du für deine Mühen belohnt: Mit Kuchen, Brot, spannenden Limos und Essig zum Beispiel.

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Küchenhaustiere, ganz genau erklärt:

Allgemeine Pflegehinweise

der Name Küchenhaustiere, hat sich in meinem Kopf nicht ohne Grund eingenistet. In der Welt der Fermentation arbeiten wir mit lebenden Organismen. Sie mögen vielleicht nicht ihre Augen weit aufreißen und jammernde Geräusche von sich geben. Deine Aufmerksamkeit wünschen sie sich aber schon, wenn auch nur halb so oft, wie die pelzigen Vertreter. Apropos: Pelz mögen wir genau so wenig auf unseren Küchenhaustieren, wie an den Damen und Herren der Stadt.

Damit sich solche Unliebsamkeiten nicht einschleichen und ihr eure Lieblinge nicht auf ihre letzte Reise schicken müsst, gibt es ein paar grundlegende Punkte, an die es sich zu halten lohnt:

Das geeignete Heim

Wer liebevoll mit seinem Küchenhaustier umgeht, kann es quasi ewig behalten. Deswegen ist es gut, wenn du ein geeignetes Behältnis findest und auch immer dieses für das sepzifische Haustier benutzt. Ab und an ist es natürlich ratsam auch hier mal sauber zu machen, wie bei einer Hundehütte, und das Haustier kurz wo anders unterzubringen.

Besonders geeignet sind wieder-verschließbare Behältnisse aus Keramik, Glas oder Holz, mehr zu diesem Thema unter Allergien.

Diese Fermente mögen Sauerstoff, oder stören sich zumindest nicht daran. Je mehr Oberfläche dein Gefäß zulässt, desto aktiver wird dein Haustier. Die Öffnung sollte mindestens so groß sein, dass du den SCOBY auch wieder aus dem Behältnis entnehmen kannst.

Damit keine Fremdpartikel oder Insekten an dein Ferment gelangen, solltest du die Öffnung mit einem luftdurchlässigen Objekt abdecken. Ich nutze meist einfach ein Stück Küchenrolle und ein Gummiband. Fest verschlossene Gefäße sind gefährlich! Solltest du das Gefäß fest verschließen wollen, mache dies nicht zu lange. Viele dieser Fermente bilden CO2 aus, die Kohlensäure hat die Kraft jedes Gefäß zu sprengen. Wenn du die Flasche regelmäßig kurz öffnest, oder es nur für einen kurzen Transport gedacht ist, geht aber auch das.

Ruhige Ecke

So sehr dein Küchenhaustier dich auch lieb hat und dich gern verwöhnt, es ist eher ein gemütlich, schüchterner Gesell. Gib ihm am Besten ein festes Plätzchen in deiner Wohnung, zu viel Unruhe, sowohl im Gefäß, als auch drum herum (stell dir vor du schmeißt es um!) ist nicht vorteilhaft.

Regelmäßige Abläufe und das Füttern nicht vergessen!

Rituale tun jedem gut. Sie sind etwas, das Struktur in den Alltag bringen. Küchenhaustiere können dir einen Anstoß für solche Rituale liefern. Sie haben einen immer wiederkehrenden Zyklus. Je nach Phase gibt es Dinge die sie sich von dir wünschen. So müssen auch diese Haustiere regelmäßig gefüttert werden. Am besten immer zu ähnlichen (tages-) Zeiten und natürlich mit gleichen Mengen. Wenn es einmal gar nicht geht, wird dein Haustier vermutlich nicht sofort eingehen, aber mal ehrlich, würdest du eine Katze oder einen Hund unnötig hungern lassen?

Regelmäßiger Auslauf

Generell eher gemütlich unterwegs, gibt es natürlich auch unter den Küchenhaustieren bewegungshungrige Sauerstofffanatiker.

Hermann möchte einmal am Tag ordentlich in Schwung kommen. Und auch Tibi wächst schneller, wenn du die Flasche öfter schüttelst und so Sauerstoff in die Lungen der „Tierchen“ kommen.

Besondere Diäten

Die meisten von ihnen ernähren sich von Zucker. Der Zucker bildet die Nahrungsgrundlage und wird in andere Stoffe umgewandelt. Somit ist im Endprodukt meist kaum Zucker enthalten. Das Gleiche gilt für Fermente, die sich von Alkohol ernähren. Für die spezifischen Vorlieben deines neuen Küchenhaustieres, schau doch bitte im passenden Artikel nach.

Allergien

Ja auch Küchenhaustiere haben Allergien. Oder sagen wir Abneigungen. Dieser Punkt lässt sich auf alle Fermente übertragen.

Flüssigkeiten (zb. Säfte) müssen immer ungeschwefelt sein. Zusätze im Wasser können ein Ferment eingehen lassen.

Fermente mögen Metall nicht. Also hantiere soweit möglich nur mit Holzlöffeln. Plastik wäre an sich möglich, allerdings gibt Plastik über die Zeit Partikel ab. Insbesondere bei so etwas aktivem wie einem Ferment und den langen Zeitspannen, werden sich viele Plastikrückstände in dein Ferment einschleichen.

Zum Thema Sieb: Nicht nur Söckchen für Hunde sind so eine dieser Erfindungen, die Außenstehende mit einem großen Stirnrunzeln quittieren. Nylonstrümpfe, die natürlich dann nur für diesen Zweck benutzt werden, sind eine gute, einfache und günstige Variante um flüssige Fermente zu filtrieren. Quasi ein Sieb, das ohne Metall auskommt und sich der der Form von fast jedem Gefäß anpasst.

Einem Ferment sollte nie zu heiß werden. Bakterien sterben ab einer Temperatur von über 60 Grad. Bei Kombucha – hier wird Tee fermentiert – ist es also wichtig diesen abkühlen zu lassen.

Durch die Umgebungstemperatur wird dein Ferment beeinflusst. Teilweise kann das störend sein, du kannst es aber so auch aktiv manipulieren

Auswirkungen von Temperaturschwankungen auf dein Ferment

Am wohlsten fühlt sich dein Küchenhaustier zwischen 18 und 25 Grad. Erhitze dein Ferment auf über 60 Grad und Zack: Du wirst Fermentemörder! Aber schon davor wird es kritisch für das Ferment.

Niedrige Temperaturen machen deinen Haustieren hingegen nicht so viel aus. Als Faustregel gilt hier: Je wärmer deinem Ferment ist, desto schneller arbeitet es – je kälter, desto langsamer.

Fermente im Hochsommer sind somit schneller fertig, als solche im Winter.

Durch einen Ausflug deines Ferments in den Kühlschrank oder sogar ins Gefrierfach, kannst du die Prozesse entschleunigen und somit selbst mal in Urlaub fahren, ohne gleich dein Haustier einem Freund zur Pflege zu geben. Ein kühler Kellerraum oder Speisekammer, kann natürlich auch einen besonderen Reifeprozess für dein Ferment darstellen und es geschmacklich runder machen.

Damit die Fermentation aber überhaupt in die Gänge kommt, braucht es schon Wärme. In der Regel, habe ich meine Küchenhaustiere deswegen in der Nähe von meinem Heizkörper stehen. Einen meiner Zöglinge, habe ich aber sogar schon mal in ein Körbchen mit Wärmflasche gebettet.

Veredelung von Lebensmitteln – die faszinierende Welt der Fermentation

Schokolade, Tee, Wein, Balsamico-Essig, Käse, Joghurt, Roggenbrot, Sauerkraut. Diese Liste könnte ich noch eine Weile weiterführen, so zahlreich sind die Produkte, denen allen ein großer Prozess gemein ist. Die Rede ist natürlich von Fermentation.

Bei der Fermentation werden mit Hilfe von Bakterienkulturen und (Hefe-) Pilzen, leicht verderbliche Nahrungsmittel (Milch) und sonst ungenießbare Produkte (frische Kakaobohne) haltbar und besonders schmackhaft gemacht.

Es gibt zahlreich unterschiedliche Bakterien und (Hefe-) Pilze. Nur ein Teil ist für den Menschen schädlich. Unser ganzer Körper ist von Bakterien bevölkert und wird auch durch diese am Leben gehalten. Rechnet man die Bakterien, die in unserem Magen und Darm heimisch sind zusammen, ist dies eine so große Anzahl eigenständig handlungsfähiger Organismen, dass sich einige Wissenschaftler sogar mit der Frage auseinandersetzten, ob es wirklich unser Gehirn ist, dass uns lenkt oder nicht (auch) die Bakterien?!

Vergisst man einen Kohlkopf im Küchenregal, hat man nach einigen Wochen ein seltsam schleimiges, ungenießbares Etwas. Fügt man dahingegen etwas Salz und Flüssigkeit hinzu, kommt etwas Sauerkrautähnliches heraus. Möglich gemacht wird dies dadurch, dass Bakterien und (Hefe-) Pilze sehr spezifisch auf ihren Lebensraum reagieren und unterschiedliche Vorlieben haben. Unter Sauerstoffausschluss (anaerob) arbeiten die Bakterien meistens ganz in unserem Sinne und verwandeln schnöden Kohl in Sauerkraut und Kimchi.

So vielfältig wie die Produkte, die sich mit Hilfe von Fermentationsprozessen erzielen lassen, so vielfältig erscheinen einem Anfangs auch die Prozesse selbst. Rezepte und regional spezifische Verfahren gibt es zuhauf. Um dem ganzen noch das I-Tüpfelchen aufzusetzen, sind fermentierte Produkte tausendmal nahrhafter und gesünder, als Lebensmittel, die durch moderne Haltbarmachungsmethoden hergestellt werden. Die Rede ist von Dosenfutter und allem das in langweiliger Einheitsessigsoße und E-Nummern schwimmt.

Kein Wunder also, dass gerade in Foodikreisen Fermentation teilweise schon fast als Religion gehandhabt wird. Aber hey – es ist auch einfach super cool!

Also macht euch die Hände dreckig, fragt eure Großeltern, ob sie noch ein Hausrezept zum Einlegen und Fermentieren haben und macht euch an die Arbeit. Selbstgemachte Grundlebensmittel sind einfach total toll und die Geheimwaffe um eure klassischen Gerichte von den anderen zu unterscheiden. Wer gerade keine Rezepte ausfindig macht, darf sich natürlich auch bei meinem Blog durchstöbern und mit mir gemeinsam diese neue-alte Welt entdecken. Ich habe großes vor 😉

Bis es hier nur so von Rezepten wimmelt, kann ich euch schon mal folgende Links empfehlen:

Sandor Katz ist so was wie der Haus-Fermentationsguru. Hier geht es ums wilde Experimentieren und Spielen mit Fermenten. Ein klassischer Winzer wird über die dortigen Vorschläge sicher die Nase rümpfen, für zu Hause und Foodies mit Entdeckergeist ist die Website aber definitiv eine spannende Fundgrube. Seit einigen Wochen ist sein Buch meine Einschlaf-, Aufwach- und Einfachmalsodrinrumblätter-Lektüre.

Fabulous Fermenation Week: Hier haben zwei meiner englischen Top-Five-Foodbloggerinnen zur gemeinsamen Aktionswoche aufgerufen und eine interessante Liste an Fermentations-Rezepten zusammengestellt (beim Blogartikel gaaaaanz unten zu finden.)

Jetzt geht es dann auch gleich zu einem Fermentationsworkshop, den wir von Slow Food Youth Wien anbieten. Damit starten wir unsere neu gegründete Akademie und freuen uns schon auf zahlreiche weitere spannende Sessions. Mehr zur SFYN Wien.

#Tierfreitag – Kräutermayonnaise

Mayonnaise - tierfrei - Wildkräuter - freischnauzekochen

Heute ist Tierfreitag! Wie wäre es mal mit ganz und gar tierfreier Mayonnaise?

Ein Standmixer, viele frische Kräuter und tröpfchenweise hinzugefügtes Öl machen es möglich. Mit der wunderbaren Energie von (Wild-) Kräutern, ohne die Sorge um Salmonellen.

mehr zur Basis, den grünen Smothies findet ihr hier.

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Der #Tierfreitag ist eine von Katharina Seiser gestartetet Aktion, die diesen Freitag ihren einwöchigen Geburtstag feiert ;). Ziel ist es, unter anderem, kreative rein pflanzliche Rezepte anzuregen. Meine Gedanken zu diesem Aktionstag, könnt  ihr hier nachlesen.

Dreierlei vom Glück: Glücksbringender Frischkäse

Du brauchst:

500 g Bio – Joghurt

1 Bio – Zitrone

Ein hohes Gefäß (Zb. Messbecher)

1 Topf

2 (unbenutzte, sehr saubere) Nylonstrümpfe, übereinander gezogen

Olivenöl

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Für den besonderen Pfiff:

Meersalz

Pfeffer, nicht gemahlen

ein paar Blättchen Koriander und Minze, gehackt

Knoblauch, geschälte ganze Zehen

Kleeblätter

Und so wirds gemacht:

Joghurt mit dem Zitronensaft aufkochen. Nur vorsichtig umrühren. Fertig gekocht hat es, wenn sich hellgelbe Flüssigkeit und relativ feste weiße Flocken den Topf teilen.

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Den Nylonstrumpf (klingt komisch, ist aber die günstigste und auch praktischste Methode und von hunderten von Omas wohl erprobt) über das hohe Gefäß spannen und das Molke – Frischkäsegemisch hineingießen. Abtropfen lassen. Am besten über Nacht. Bei Zeitdruck vorsichtig mit der Hand auswringen.

PAMK - Glücksbringender Frischkäse - freischnauzekochen

Abgetropften Frischkäse entnehmen und in drei gleichgroße Stücke teilen.  Einen Teil mit der Minze vermengen, den Zweiten mit dem Koriander und den Dritten pur lassen. Daraus Kügelchen und Dreiecke mit den Händen formen. Auf die puren Frischkäsekügelchen die Kleeblätter drücken.

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Die fertigen Bällchen abwechselnd mit dem Pfeffer und den Knoblauchzehen in ein mit Olivenöl gefülltes Glass geben. Zuschrauben. Ein paar Tage ziehen lassen. Genießen.

Food Revolution Day und grüne Smoothies

Grüne Smoothies?! In Foodiekreisen sind sie seit einiger Zeit der letzte Schrei, in meinem Freundeskreis hat der Bericht über dieses Getränk jedoch erstmal für Stirnfalten und Würggeräusche gesorgt. Salat und Fruchtgemüse als Getränk und das nicht mal im Flugzeug serviert – ne, das kann ja nicht schmecken!

Ich bin über die grünen Smoothies während einer Aktion zum Food – Revolution – Day gestolpert. Beim Kinder Disco Salat (<– auf zum Filmchen) ging es darum Kinder auf den guten Geschmack zu bringen. Von den Initiatoren organisierte Lebensmittel, die sonst im Müll verschwunden wären, wurden gemeinsam mit den Kids in leckere Salate und eben auch Smoothies verwandelt. Nebenan konnten die Sinne getestet werden, so musste bei mir am Stand (oh ja auch die Freischnauzeköchin hat geholfen 😉 ) Gemüse blind ertastet werden… Aber zurück zu den Smoothies. Denn den grünen Fruchtsaft haben die vier bis zehnjährigen dort mit Freuden gebechert, die ganze Zeit darüber rätselnd, was den Saft so grün aussehen lässt. „Ein bisschen Magie“, war die Antwort von Roman Firnkranz, der Grüne Smoothie Experte Wiens, denn wer die Geschmacksknospen entscheiden lässt, wird feststellen, dass grüne Smoothies berechtigterweise in aller Munde sind. Und das nicht nur auf Grund ihrer gesundheitlichen Vorzüge.

Da ich ein großer Fan des gegenseitigen Wissenaustausches bin, umso mehr natürlich, wenn es sich um kulinarische Fakten handelt, habe ich mir den „Green – Smoothie Man“ gleich mal nach Hause eingeladen. Gemeinsam haben wir einen süßen Smoothie gezaubert und dann noch einen sehr pikant – herben. (In meiner Küche stapelten sich zu dieser Zeit Wildkräuter, die verbraucht werden wollten.) Zum puren Genuss bevorzuge ich die leichte, fruchtige Variante. Weswegen ich mir eine weitere Verwendungsart für den pikanten Smoothie ausgedacht habe – die vegane Kräutermayonnaise – mehr dazu hier.

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Das kann ich ja im Schlaf: würziger Käsekuchen

Wenn in meinem Freundeskreis jemand Geburtstag hat oder sonstige Festlichkeiten anstehen, dann gibt es von mir meistens einen frischgebackenen Kuchen. Was aber nun, wenn das Geburtstagskind partout kein Schleckermaul ist und die Welt des Süßen zu meiden versucht? Meistens führt das bei mir zu Kopfzerbrechen. Bis jetzt. Endlich bin ich auf eine festliche und dennoch köstlich – essbare Idee gekommen Torte und salzige Genüsse zu vereinen. Das möchte ich euch natürlich nicht vorenthalten. Denn dieser “Käsekuchen” kommt nicht nur ohne backen aus, er macht sich sogar fast im Schlaf… Und weil es so einfach ist, diesmal Bild für Bild erklärt.

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Für die herzhafte Frischkäsetorte greifen wir zu Jogurt, in diesem Fall ist es griechischer Jogurt geworden, Sojajogurt oder ähnliches funktioniert auch! Den Jogurt füllen wir in ein feines Tuch, am Besten funktionieren Mulltücher (gibt es in Babyabteilungen als Stoffwindeln für 4 – 5 €). Wem das zu umständlich ist, greift zu einem durchlässigen Geschirrtuch.

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Das so befüllte Tuch wird über Nacht über eine Schüssel gehängt. Die Schwerkraft hilft uns dabei, die Flüssigkeit (Molke) von den festen Teilen des Jogurts zu trennen.

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Ist alles genug abgetropft, (durch Auspressen könnt ihr den Vorgang natürlich beschleunigen…) ist der Frischkäse an sich schon fertig! Wir fügen noch ein paar der im nächsten Bild beschriebenen Tomaten hinzu und formen aus der Masse einen Käselaib. Obenauf streichen wir zerkleinerten Knoblauch. Dabei lassen wir etwa eine Handvoll Frischkäse übrig, um daraus später die „Sahnehäubchen“ zu formen.

freischnauzekochen - mehr Vielfalt auf dem Teller - Tomaten - Frischkaesetorte - vera kondratiuk

Wir lieben Vielfalt! Neben dem Standardsupermarktgemüse, finden sich für den findigen Einkäufer (oder Selbstanbauer) wunderbare Schätze in der Natur. Für dieses Rezept habe ich besonders kleine Tomaten verwendet. Die Tomberry. Wem die zu hochpreisig sind, greift zu den etwas größeren Cherrytomaten oder baut sich seine eigenen an. Da gibt es dann noch eine größere Wahlmöglichkeit von Kleinsttomatensorten.

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Den so präparierten Laib wenden wir in einer Kräuter – Blütenmischung. Mein Tipp: Schaut Euch mal die ganzen Bio – Teesorten an, dort sind besonders interessante Mischungen fertig abgepackt zu kaufen, probieren lohnt sich!

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frischkaesetorte - freischnauzekochen.wordpress

Nun formen wir aus dem beiseitegelegtem Frischkäse kleine runde Scheiben. Vorsichtig drücken wir die Tomätchen hinein und setzen sie auf die Torte.

frischkäsekuchen - frischkäse -  freischnauzekochen.wordpress

Und schon ist das Küchlein fertig. Für einen abgerundeten Geschmack, lassen wir ihn noch eine Nacht durchziehen, damit Käse und Kräuter auch genug Zeit haben sich kennenzulernen und ihre Geschmäcker auszutauschen.
Lasst es euch schmecken!

die Kunst Salat richtig einzukleiden

In Österreich wird – soweit ich mich bis jetzt durchgekostet habe – auf eine Mischung aus Apfelessig, Öl, Salz, Pfeffer und viel gesundem Knoblauch gesetzt, meine deutsche Mutter schwört auf die Balsamico – Olivenöl – Senfvariante und meine Oma rührt noch einen Klecks hausgemachte Marmelade unter.

Die Rede ist natürlich vom Salatdressing. So einfach sie auch scheint, so oft habe ich Freunde und Bekannte miterleben dürfen, die die verrücktesten Dinge angestellt und dabei die Salatsoße entstellt haben.

Am häufigsten habe ich dabei beobachtet, wie Wasser zum Strecken der Soße verwendet wurde. Liebste Freunde! BITTE TUT DAS NICHT!! Salat wächst von Haus aus auf festem Boden, muss also auch in gepflücktem Zustand nicht schwimmen können. So viel Soße bedarf es also nicht, als dass wir das bisschen Öl und Essig/ Zitronensaft nicht entbehren könnten.

Gerade wenn ihr zarte Salatblätter oder Kräuter verwendet, ist es wichtig die Soße erst ganz kurz vor dem Servieren unterzumischen. Sonst wird alles matschig. Bei kräftigeren Zutaten, wie Fenchel und Äpfeln, kann ein bisschen durchziehen lassen hingegen eine gute Idee sein.

freischnauzekochen - Salatsoße - Kondratiuk Vera

Ein genaues Rezept habe ich nicht zu bieten, lasst euch von eurem Gefühl leiten und probiert ruhig mal ein wenig aus. Experimentiert mit unterschiedlichen Ölen und Säuren. Ja! Es gibt mehr als eine Ölsorte (Rapsöl, Traubenkernöl, Kürbiskernöl…) und auch vom Typus gleiche Öle schmecken sehr unterschiedlich. Probiert euch mal durch.
Und welchen Salat dazu? Auf regional-saisonal.de, habe ich einen Saisonkalender für Salat entdeckt. So essen wir nicht nur abwechslungsreicher, sondern auch umweltverträglicher. Hier das PDF: saisonkalender-salat

Mein Tipp: Salatsoße – the easy granny way

Alle Zutaten (in diesem Fall: Olivenöl, dunkler Balsamicoessig, grober Senf, Salz, Pfeffer und eine Messerspitze Quittengelee meiner Oma) in ein leeres und gereinigtes Gläschen mit Schraubverschluss füllen. Deckel drauf, fest verschließen und schütteln. Sieht nicht nur ultra lässig aus, macht kaum Dreck, die Soße ist dadurch wunderbar portionierbar, sodass der Salat sich nicht mit der ganzen Flüssigkeit vollsaugen kann und matschig wird…Und wer hat´s erfunden? In meine Familie ist die Tradition des Soßenshakens durch österreichische Freunde herran getragen worden, die haben es wiederum von der aus England stammenden Großmutter, kurz: Granny.

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Flüchtige Geschmäcker haltbar machen: Knoblauchgrasöl

Ich liebe frische Kräuter. Leider halten die sich nicht besonders lange und als Singlehaushalt verbrauche ich schwer große Mengen. Genau das gilt es aber zu tun. In meiner Küche ist nämlich gerade ein Wildkräuterparadies ausgebrochen. Für die vielen Kräuter und die Möglichkeit daran zu verzweifeln möchte ich an dieser Stelle ein großes Dankeschön an die Erdgespräche richten!

Wildkräuter - freischnauzekochen

Was wäre also besser als ein Kräuteröl? Gesagt getan: Rapsöl und in diesem Fall grob gehaktes Knoblauchgras in den Standmixer. Einmal kräftig durchwirbeln lassen. Fertig!

Besonders begeistert bin ich über die Farbe! Knatsche grün!

Nach ein paar Tagen empfiehlt es sich allerdings, die pflanzlichen Teile kurz abzufiltern. Muss man nicht tun, ist eher was für die Optik. Wer es direkt genießen will, sollte sich die Mühe des Filterns nicht machen, da der Geschmack erst in das Öl wandern muss.

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Vorne im Bild: Knoblauchgras.
Stammt Ursprünglich aus Südafrika und erinnert im Geschmack an unseren heimischen Bärlauch, die Blätter sind aber fester und es kann als Zimmerpflanze gehalten werden.

Und wozu reiche ich das Kräuteröl? Gestern, an einem faulen Samstagnachmittag, ist es mit in der Pfanne leicht angebratenen Nudeln bei mir auf dem Teller gelandet.

Gewürzöl - Knoblauchgras - schnelle Nudeln - freischnauzekochen