Küchenhaustier – Tibicos dein Wasserkefir

Das perfekte Küchenhaustier für Fermentationseinsteiger und Seltenzuhauseseier. Tibicos ist keine verschmuste Stubenkatze. Ein Sträuner, der sich gut und gern mit sich selbst beschäftigt. Manchmal etwas schüchtern am Anfang, ansonsten ein sehr wohlwollender Charakter, der viel verzeiht. Tibicos produziert ein vielfältiges Getränk: Wasserkefir.

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Besonderheiten: Tibicos produziert eine Art natürlicher Limonade. Die Zubereitung entscheidet über den Kohlensäuregehalt und die Geschmacksrichtung. Da grundsätzlich nichts erhitzt wird, beinhaltet Wasserkefir Lebendkulturen, mit einem hohen gesundheitlichen Wert.

Wasserkefir kann sehr variabel eingesetzt werden. Eine Bereicherung für eine experimentierfreudige pflanzliche Küche und ein guter Ersatz für Molke als Starter.

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Einzug: Wasserkefir Knöllchen in ein geeignetes Gefäß (Glas, Keramik) geben. Zucker, Wasser und nach belieben (Trocken-) Früchte hinzugeben. Nach zwei bis drei Tagen ist dein erster Wasserkefir genussfertig. Gieße hierfür die Flüssigkeit in eine Karaffe und probiere sie! Die Knöllchen bleiben im ersten Gefäß und werden von dir wieder mit neuem Wasser und Zucker versorgt. Das ist auch schon die ganze Zauberrei. Im folgenden findest du Tipps, genauere Hinweise und Anregungen für den richtigen Umgang mit Tibi.

Haltung:
Wasserkefir lebt von Zuckerwasser und Liebe. Das mit der Luft ist dem Symbiont aus Hefe und Bakterien nicht ganz so wichtig. Ob in einem fest verschlossenen Gefäß oder in einem Offenen, Tibi lässt sich da ganz auf deine Vorlieben ein. Wie alle Küchenhaustiere schätzt Tibi ein sauberes Zuhause. Bei der Haltung in offenen Gefäßen ist darauf zu achten, dass keine Fremdpartikel oder Insekten an dein Küchenhaustier kommen! Am einfachsten, geht das mit einem Küchentuch und einem Gummiband.

Wie alle Küchenhaustiere, freut sich Tibi über Rituale. Eine regelmäßige Fütterung und ein Wasserwechsel ist anzuraten. Gute Erfahrungen wurden mit Zwei- bis Dreitages Zyklen gemacht.

Besonderer Tipp: Halte Tibicos in der Basisnahrung (siehe unten) und verwände nur die Flüssigkeit, in einem seperaten Gefäß,  für weitere Fermentationsexperimente. So verhinderst du die Verunreinigung deiner Wasserkefir Knöllchen.

Fütterung:

Die Basisnahrung ist gesüßtes Wasser.

Sandor Katz rät in the Art of Fermentation pro Teelöffel Wasserkefir Knöllchen einen Liter Wasser und eine halbe Tasse Zucker zu verwenden. Ich nutze mangels größerer Gefäße ein höheres Verhältnis von Knöllchen zu Wasser und gieße den Zucker frei aus der Hand dazu, meist so, dass die Knöllchen bis mindestens zur Hälfte mit Zucker bedeckt sind.

Haushaltszucker, Melassen, Agavendicksaft und Honig sind einige der möglichen Zuckerlieferanten. Tibicos ernährt sich von dieser Süße und wandelt sie um, im Endprodukt findet sich kaum Zucker. Die Größe, Anzahl und Aktivität von den Wasserkefir Knöllchen kann stark variieren. Wie viel Zucker und Wasser du für deinen Wasserkefir verwenden solltest, findest du durch ausprobieren und Geschmacksproben heraus. Wirklich was falsch machen kannst du nicht!

Zuckerwasser ist zwar die Basisnahrung von Tibi, besonders anregend ist das aber nicht für euch beide. Mehr Spaß macht es, wenn du Trockenfrüchte  hinzugibst. Am verbreitetsten ist es, eine halbe Zitrone und eine getrocknete Feige hinzuzugeben. Diese Zugaben müssen nicht alle zwei Tage gewechselt werden. Alle Formen von Fermentation sind eine Art der Konservierung. Die hinzugegebene Bio – Zitrone und Bio – Trockenfrucht halten sich im Wasserkefir Wochen.

Leckerli:

Ingwer stärkt das Wachstum von Tibicos und trägt zu einem interessanteren Geschmack bei.

Wasserkefir mag kalkhaltiges Wasser.

Wasserkefir ist ein sehr lebhaftes und anpassungsfähiges SCOBY. Du kannst damit fast jede Flüssigkeit fermentieren, solange genug Zucker für deine Knöllchen vorhanden ist. Tausche Wasser durch frische Frucht- oder Gemüsesäfte aus, oder nimm, ähnlich zu Kombucha, Tee oder Filterkaffee und schau was passiert. Wenn du Angst hast, dass deine Knöllchen sich dadurch verfärben oder eventuell beeinträchtigt werden, kannst du auch die Wasserkefirflüssigkeit in die Säfte mischen und deine Knöllchen in ihrem Heim mit neuem Zuckerwasser ruhen lassen.

Für eine sehr starke Ingwerlimo: Koche kleingeschnittenen Ingwer und etwas Kardamon mit Wasser zu einem starken Sud. Lasse diesen Abkühlen und gib ihn mit Zucker zu Tibicos. Für mehr Lebendigkeit gebe ich jetzt noch ein paar Stücke frischen Ingwer hinzu.

Eine weitere Variante ist die Veredelung mit frischen Früchten. Dazu füllst du nach zwei – drei Tagen den fertigen Wasserkefir ebenfalls ohne Knöllchen in ein zweites Gefäß mit breiter Öffnung. Jetzt einfach die Früchte (festes Obst wie Äpfel, Pflaumen, Ananas oder Apriokosen/Marillen klein schneiden und entkernen) hinzugeben. Nach weiteren 1 – 2 Tagen ist dein Frucht-Wasserkefir Getränk fertig. Ich habe bis jetzt mehr mit der Gemüsefermentation mit hilfe von Tibicos experimentiert, zur genauen Beschreibung der Fruchtvariante, schaut euch am Besten nochmal den Blogeintrag von Adnan an, von dem ich auch meinen ersten Tibi im Austausch bekommen habe.

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Der CO2 Faktor:

Wie blubbert das? Ich bevorzuge meine Getränke ohne Kohlensäure oder mit ganz wenig. Zuviel Kohlensäure verträgt mein Magen einfach nicht. Für einige braucht eine Limo aber den Blubbereffekt. Und auch hier lässt dich Tibicos nicht im Stich!

Der Trick ist ganz einfach: Je schmaler die Öffnung des Gefäßes ist, desto mehr Kohlensäure bleibt im Getränk, desto größer die Öffnung, desto weniger Kohlensäure… Wenn du es sehr spritzig magst, fülle den fertigen Wasserkefir in eine verschließbare Flasche. Achtung Explosionsgefahr! Deswegen bevorzuge ich für diesen Fall ausnahmsweise Plastikflaschen. Wenn der Kefir eingefüllt ist, drücke ich die Flasche zusammen und schraube dann erst den Deckel drauf. So hat die Kohlensäure schonmal mehr Platz um sich auszubreiten, ohne die Flasche stark auszubeulen oder gar zu sprengen. Gefäße mit Bügelverschluss sind auch gut geeignet, da sie einen Gasaustausch zulassen.

Krankheiten:

Auch Tibicos kann mal krank werden, ist aber eigentlich sehr anspruchslos. Die wichtigsten Schritte, um das zu vermeiden, sind Reinlichkeit und regelmäßige Pflege. Ich habe den Härtetest mit meinem Wasserkefir gemacht und einen Teil über 3 Monate in der gleichen Flüssigkeit stehen lassen. Das ganze war danach sehr milchig, leicht gelblich, übersättigt und hatte einen Essiggeruch. Ein paar Waschungen später (immer wieder mit frischem Wasser durchspülen, abseihen, gut durchschütteln, neues Wasser hinzugeben) und einer Zuckerkur ohne jegliche anderen Zusätze, hat sich Tibicos selbst nach dieser sträflichen Misshandlung wieder bekrabbelt.

Urlaub:

Wenn Ihr mal ein bisschen Abstand von Tibi braucht, oder auf Reisen geht:

Variante 1: Die Knöllchen mit einem starken Zuckerwasser in ein kleines Gefäß füllen und in den Kühlschrank stellen. So hällt er sich ein paar Wochen.

Variante 2: Die Knöllchen mit ein bisschen Flüssigkeit einfrieren.

Variante 3: Die Knöllchen in der Sonne/ im Dörraparat trocknen und trocken aufbewaren.

Variante 4: Wer super sicher gehen will, trocknet die Knöllchen erst und friert sie dann ein, so halten sie sie mehrere Monate, wenn nicht länger.

Variante 5: Einen Küchenhaustiersitter auftuen und Tibicos in deren Obhut hinterlassen.

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Weihnachten für Kurzentschlossene: Blühendes Konfekt

Pulverisierte Verbene, Kardamomstaub und tiefrotes Himbeerpulver. Dieses Jahr bekommen meine Nächsten keine braunen Marzipankartoffeln, sondern knallbunte Kugeln mit ein paar Blüten und Goldstaub verziert. Inspiriert wurde ich zu diesen Kreationen durch meine derzeitige Arbeitstelle, das Blühende Konfekt.

Blühendes Konfekt? Die Weihnachtszeit ist bekanntlich Hochsaison für Konditoren, Zuckerbäcker und alle anderen Betriebe, die den süßen Sünden verschrieben sind. Mein Traum ist es immer noch Zuckerbäckerin zu werden und somit habe ich die Gelegenheit am Schopfe gepackt und die letzen Wochen in einem besonderen Geschäft angeheuert.

Besonders deshalb, da das Hauptprodukt nicht nur in Wien, sondern in ganz Europa (soweit bekannt) einzigartig ist. Kandierte Veilchen sind euch vielleicht ein Begriff. Im Blühenden Konfekt, werden zahlreiche Blüten und Gewürzblätter nicht zu einem süßen Klumpen verarbeitet, sondern durch die Form des Verzuckerns haltbar gemacht. Ein Besuch der Manufaktur unweit der Mariahilferstraße ist für Wildpflanzenliebhaber_innen und Glitzerbegeisterte eindeutig anzuraten. Jede Blüte wird mit Kristallzucker bestreut und dieser lässt sie wie wild funkeln. Kistenweise stapeln sich die essbaren Diamanten. Wie und ob das Verzuckern für die Heimbäcker_Innen unter euch ratsam ist, behandele ich in einem weiteren Blogeintrag.

Die verzuckerten Blüten werden im Blühenden Konfekt auf kleine Kugeln gesetzt, welche aus Blüten- und Fruchtmassen bestehen, mit Geschmacksrichtungen, wie Dirndel-Fichtenwipfel oder Mandarine-Lavendel.

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Für die Wiener_Innen unter Euch, die jetzt hellhörig geworden sind: Diesen Montag und auch am 24ten hat das Geschäft geöffnet und bietet vielleicht eine Rettung für geplagte Weihnachtsshopper, die sich vor der überfüllten Mariahilferstraße fürchten.Im Laden wartet nicht nur eine hübsche Auslage, sondern auch meine äußerst netten Kolleginnen und – bei dem Wetter immer gut – ein Tasse Tee auf euch.

Wer noch nicht ganz sicher ist, hier ein kleines Filmchen vom ORF über das Blühende Konfekt in der Serie Meisterstücke.

Blühendes Konfekt: Schmalzhofgasse 19, 1060 Wien; direkt unterhalb der Webgasse

23.12: Geöffnet von 10:00 bis 18:30

24.12: Geöffnet von 10:00 bis 14:oo

Weihnachten für Kurzentschlossene: Schoko-Nougat-Ecken

In nicht ganz zwei Tagen ist Weihnachten. Diese Adventszeit ist mal wieder an mir vorbeigerauscht. Ein bisschen Likör habe ich schon geschafft im Sommer und Frühherbst anzusetzen. Doch die wunderbare Plätzchenbackerei und das Basteln von wunderbaren individuellen Geschenken ist auch in diesem Jahr – mindestens das zweite in Folge! – viel zu kurz gekommen. Einen funktionstätigen Ofen habe ich in diesem Advent auch keinen zur Hand. Wem es genauso geht, am Dienstag aber dann nicht mit ganz leeren Händen unterm Baum sitzen möchte, darf gerne bei mir abschauen. 🙂

Alles was wirklich benötigt wird, ist: Dunkel Schokolade & ganze Nüsse.

Je nach dem was der Vorratsschrank hergibt, kommen noch Nougat, Rosinen, Cranberries oder andere getrocknete Früchte und Gewürzblüten hinzu.

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Die Schokolade im Wasserbad schmelzen und zwei drittel in eine flache Form gießen. Ich habe eine Tarteform genommen, die ich mit Klarsichtfolie ausgelegt habe, ein normales Backblech und Backpapier ist aber natürlich auch keine schlechte Idee…

Nun das Nougat schmelzen und die restliche Schokolade warmhalten oder erneut flüssig werden lassen. Nüsse und Trockenfrüchte auf der Schokolade verteilen und mit Nougat und Schokolade betreufeln. Gewürzblüten (von Sonnentor) drüberstreuen.  Alles trocknen lassen und in kleine Ecken schneiden oder als ganzes verschenken. Es geht einfacher, wenn die Messerklinge direkt vor dem schneiden in heißes Wasser getaucht wird, schnell abgetrocknet und dann geschnitten wird.

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Variation 1: Ihr könnt natürlich auch Keksausstecher nehmen, dann aber am Besten erst aus der „Grundschokolade“ die Formen ausstechen und dann einzeln mit Nüssen und restlicher Schokolade verzieren.

Variation 2: Wer Silikonbackförmchen zu Hause hat, schichtet abwechselnd gute Schokolade und Nougat in die Förmchen. Wenn fest und aus der Form gelöst, können kleine Löffelchen oder Lollistiele an den Törtchen befestigt werden. Mit dem Löffel, ergibt sich daraus eine wunderbare Portion für eine gigantische Tasse heiße Schokolade. Und wer freut sich nicht über so ein Geschenk?

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Geschenk für besondere Anlässe: Der essbare Blumenstrauß

Heute möchte ich mit Euch eine besondere Variante für ein feines selbstgemachtes und essbares Geschenk teilen. Besonders geeignet für diejenigen unter Euch, die etwas Persönliches suchen, dass sich gut transportieren lässt und eine größere Reise übersteht. Ein wenig Vorausplanung, Geduld und Geschick sind gefragt. Für einen besonderen Anlass und gute Freunde aber den Aufwand sicher wert.

Ich selbst habe damals zum ersten Mal das Zeichnen mit Zuckerguss ausprobiert. Die Hochzeit ist schon zwei Jahre her, ich bin gerade erst wieder über das Bild gestolpert und habe an Euch gedacht. Entschuldigt also die noch etwas deletantisch anmutenden Kreise.

Wie schon erwähnt: Zu Hochzeiten wird man nicht alle Tage eingeladen. Eine von vier Brautjungfern zu sein, wird man noch seltener gefragt. Klar, dass ich mich riesig gefreut habe. Dann hieß es aber: „Bitte keine Geschenke, vor allem Blumensträuße. Das so von den Gästen „eingesparte“ Geld wurde dann an einen guten Zweck gespendet. An sich eine schöne Idee. Irgendwas Nettes und Feines, wollte ich dann trotzdem mitbringen. Essbare Geschenke finde ich meistens deswegen gut, da sie sich quasi „von selbst verbrauchen“ und nicht irgendwann ein eingestaubtes Dasein in einer trostlosen Ecke führen. Somit ging das Grübeln los.

Ein weiteres Hindernis: Sommer, eine Zugfahrt von über 12 Stunden und Ankunft zwei Tage vor der eigentlichen Feier. Das bedeutete also für das kulinarische Geschenk: Transportfähigkeit, Temperaturschwankungen trotzend und gute Haltbarkeit dringend gesucht. Perfekt darauf zugeschnitten:

Butterkekse mit einer Lavendelnote (die Lieblingsblume der Braut), in Form eines Blumenstraußes angeordnet. Die Anzahl der Blüten spiegelte den Monat wieder. Die Anzahl der Herzchenkreise, befestigt an den „Blütenstängeln“, den Tag der Trauung.

Essbarer Blumenstrauß mit Lavendelnote: Butter mit dem Lavendel in einem Topf vorsichtig erhitzen. Der Lavendel würzt so die Butter. Das geht natürlich mit allen Kräutern und Blüten, die eine starke Duftnote oder Geschmack abgeben können. Die Butter wieder erhärten lassen und nach deinem Lieblingsbutterkeks oder Mürbeteigrezept einen Teig machen und die gewünschten Formen ausstechen.

Für den Guss: Saft einer Zitrone, ein Eiweiß und 350 Gramm gesiebten Puderzucker zusammen glattrühren. Aus diesem Grundguss können wir durch Zugabe von Puderzucker oder Lebensmittelfarbe unsere benötigten Güsse herstellen. Falls einer der Güsse doch zu fest wird, einfach mit ein bisschen Zitronensaft wieder geschmeidiger machen. Insgesamt braucht es 5 Verschiedene:

Einen Teil in ein separates Schälchen füllen. Solange Puderzucker hinzugeben, bis daraus eine relativ feste, aber noch spritzfähige Masse geworden ist. In einen Spritzbeutel mit sehr kleiner Tülle füllen. Die Masse auf die Kekse spritzen. Diese relativ feste Masse dient als Umrandung für die gewünschten Motive. Der Guss der als Füllung verwendet wird, fließt somit nicht aus und bildet eine schöne glatte Fläche.

Keinen Dressiersack zur Hand?

Freischnauzetipp: Einen Tiefkühlbeutel nehmen und über ein hohes Gefäß stülpen, die Masse einfüllen. Dann in die Hand nehmen und mit einer Schere ein kleines Löchlein in eine der zwei unteren Ecken schneiden.

Den größten Teil brauchen wir für die weißen Flächen, hier sollte die Konsistenz der Grundmasse passen. Davon zwei kleinere Mengen abzweigen und mit den Lebensmittelfarben mischen. In diesem Fall habe ich Rot und Blau verwendet. Einmal ein Rosa daraus gemischt und einmal ein Violett (sollte dem Lavendel ähneln…).

Die drei Farben wären also: Weiß, Rosa und Violett.Jeweils in einen eigenen Dressiersack füllen.

Die Umrandungen mit der weißen Farbe füllen. Je Keks die bunten Farben sofort nach der Untergrundfarbe auftragen. Für drei Herzen machst du drei kleine Punkte und fährst dann mit einem Holzstab (zum Beispiel ein Schaschlickspieß oder Zahnstocher) durch die Mitte des Klekses, sodass die Farbe nach unten hinausgezogen wird und sich ein Herz bildet.

Je nach Geschick und Erfahrung kann die Malerei schon ein bisschen Zeit in Anspruch nehmen. Für ein besonderes Gechenk lohnt sich der Aufwand aber.

Fertig dekorierte Plätzchen gut trocknen lassen.

Dann einen Guss mischen, der fester ist als der den du für die Umrandungen genutzt hast. Diesen neuen Guss verwenden wir als Kleber, er sollte also sehr zäh und klebrig sein. Ein paar hübsche saubere Zweige nehmen. Eventuell Blätter entfernen und auf die Rückseite der Plätzchen je einen Kleks „Kleber“ geben. Leicht antrocknen lassen und fest an den Zweig drücken. Für ein paar Stunden trocknen lassen, dabei die Zweige nicht bewegen. Fertig.

Schön verpacken und verschenken 🙂

Likör selber machen: Das Rezept ist verraten, jetzt ein wenig Theorie, Kniffe und Tipps…

Manch einer mag durch die Begriffe Schnaps, Likör und Aufgesetzter schon vor dem ersten Schlückchen verwirrt sein. Deswegen erst mal die Basics:

Mein bisheriger Wissensstand im Dschungel der alkoholischen Getränke, sagt mir, dass gemein hin unter Schnaps alle klaren hochprozentigen Wasser fallen. Schnaps wird in einer Brennerei hergestellt und unterliegt strengen Auflagen, hier ist handwerkliches Verständnis gefragt, sonst kann dabei schon ein etwas zu starkes Gebräu entstehen.

Likör und Aufgesetzter beschreiben grundsätzlich das Gleiche. Das Wörtchen „Aufgesetzter“ bezieht sich auf Schnaps, der mit Früchten oder Kräutern und der magischen Kraft der Zeit zu Likör veredelt wird. (Wenn unter euch, werten Lesern echte Alkoholprofis zu finden sind, bitte ich hier geschriebenes durch Kommentare zu bestätigen oder eben durch Anmerkungen zu verbessern.)

Dass ein Brombeerlikör anders schmeckt, als ein Holunderlikör und der wiederum komplett anders, als ein Orangenlikör ist wohl mehr als einleuchtend. Doch worin können sich Brombeerlikör a und Brombeerlikör b unterscheiden?

Kommen wir nun also zu den Feinheiten der Likörherstellung:

Likör wird aus drei einfachen Grundzutaten hergestellt. Dem Geschmacksgeber (Früchte und oder Kräuter), dem Geschmacksträger (Hochprozentiger Alkohol) und einem Süßungsmittel. Die drei Zutaten werden in einem Gefäß mit breiter Öffnung (damit du die Früchte wieder rausholen kannst…) vermischt und für mindestens ein bis 3 Monate stehen gelassen. In den ersten 2 Wochen empfiehlt es sich ab und zu die Mischung mit einem Löffel umzurühren.

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Wie bei allen Rezepten, die auf wenigen Zutaten basieren, entscheidet die Qualität eben dieser in hohem Maße über die Qualität des Endprodukts.

Der Geschmacksgeber

Ich hoffe, dass es sich von selbst versteht, dass die zur Likörherstellung verwendeten Früchte unbehandelt (bio) sein sollten. Zum besonderen Erlebnis wird es, wenn ich die Früchte und Kräuter nicht aus dem Supermarkt hole, sondern meine Früchte selbst pflücke. Manchmal kennt man ja den ein oder anderen Gartenbesitzer, der sich im Sommer kaum vor den Obstmassen retten kann, von dem man dann schnell und einfach ein paar Früchte abzweigen kann. Sonst hat ein kleiner Spaziergang im Grünen auch noch keinem geschadet.

Du kannst zu jeder Jahreszeit Likör machen und somit die flüchtigen Geschmäcker und Gerüche von Frühling, Sommer, Herbst und Winter einfangen.

Faustregel 1:  Wenn du weiche Früchte, wie Himbeeren oder Aprikosen verwendest, entnehmen wir sie nach einem Monat, härteres Obst, wie Äpfel und Quitten lassen wir mindestens drei Monate ziehen.

Faustregel 2: Kleines Obst kannst du im Ganzen zum Alkohol hinzufügen, bei großem Obst mit Kernen empfiehlt es sich, diese vorher zu zerkleinern und die Kerne herauszunehmen, ist aber nicht zwingend notwendig. Generell verwenden wir rohes Obst und frische Kräuter. Bei Zitrusfrüchten halten wir uns an die Schale.

Besonderheiten:

Für Holunderlikör, aus der Frucht und nicht aus der Blüte, kochen wir diesen vorher mit etwas Wasser kurz auf, da er dadurch unerwünschte Bitterstoffe verliert. Für Schlehenlikör benötigen wir Früchte die Frost erfahren haben, wenn das partout nicht eintritt, einfach ein paar Stunden ins Gefrierfach legen und dann ganz normal weiterverfahren.

Du kannst natürlich auch aus Blüten oder der Schale von Zitrusfrüchten Likör machen, der wird dann natürlich durch die mangelnde Verdüngung durch fruchteigenen Saft etwas kräftiger.

Der Geschmacksträger:

Für Likör brauchst du keinen hochwertigen Alkohol, auch den reinen Alkohol aus der Apotheke kannst du meines Erachtens links liegen lassen.

Faustregel 3: Profis verwenden Korn für alle Beerenfrüchte, Wodka für Zitrusfrüchte und Rum für Pflaumen und Äpfel. Warum sollten wir es anders halten?

Das Süßungsmittel:

Zucker ist gleich Zucker, ist Zucker, ist Zucker. Na so einfach machen wir uns das mal nicht.

Weißer Zucker, Kandiszucker, brauner Zucker, naturbelassener Zucker, Rübenzucker, Agavendicksaft, Honig. Es gibt unzählige Varianten an Süße, die sich in Geschmack, Umweltverträglichkeit und Farbe unterscheiden. Für meine Liköre halte ich mich in der Regel an den dunklen Kandiszucker, da ich finde, dass er etwas mehr Charakter hat und dem Likör dadurch eine tiefergehende Seele verpasst. Die 250 g Süße auf 500 g Früchte sind ein Richtwert. Sind die Früchte sehr süß nimm weniger!

Für die genauen Mengenangaben und eine kleine Zeitreise bitte hier klicken.

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Wenn ich Oma wär oder: Ein Likörchen geht immer!

Wenn meine Freundinnen und ich über die Zukunft sprechen, dann passiert es (noch) häufig, dass wir vehement den Kopf schütteln oder die Stirn in Falten legen, sobald jemand den Mut aufbringt das Thema Heirat in den Gesprächemix zu werfen. Wenn es aber darum geht, noch etwas weiter in die Zukunft zu schweifen, sind sich meine Freundinnen und ich einig: Oma sein, dass ist das Coolste!

Auch wenn unsere Idealfantasien des Omalebens, sich etwas vom real vorgelebten Leben unserer Großmütter unterscheiden: Wir würden die Omawelt rocken. Ganz bestimmt!

Omas in unserem Sinne verbringen – selbstverständlicher Weise – den Tag damit die wunderbarsten Speisen herzustellen, nur um sie dann ihren Enkelkindern zu kredenzen und somit um den Finger zu wickeln. Schlachtpläne, wie wir unseren zukünftigen Kindern die Erziehung derer Blagen möglichst verderben können, liegen wohl sortiert und abgeheftet in Schubladen bereit ;). Wir würden uns nicht damit zufrieden geben, wenn unsere Enkel nur ein kleines Stückchen Dessert essen würden, trotz eines üppigen Hauptgangs. „Na komm, Schätzchen. Ein Stück von der dreilagigen Cremetorte kannst du ja wohl schon noch in deinem Magen unterbringen. Du willst doch nicht, dass deine Omi den ganzen Tag umsonst in der Küche gestanden ist, oder?“  Als Oma darf man so was. Dürfen ist viel zu schwach formuliert. Als Oma ist frau in der Verpflichtung seinen Nachwuchs gut zu polstern, als Opa natürlich auch. 😉

Wenn die verzogenen Blagen dann aus dem Haus sind, trifft man sich mit seinen wunderbar angeschrumpelten Freundinnen auf ein Gläschen Likör. Und das ist dann natürlich nicht irgendeiner, nein! Hausgemachter. Ein ganz edler Tropfen. Vielleicht ja sogar noch aus dem Jahre 2013. Likör ist ja auch so etwas, das mit dem Alter besser wird…

Und so kommt Ihr zu Eurem ganz eigenen Tropfen Genuss:

Likör Rezept - Granatapfellikör-freischnauzekochen

Likör = Früchte + Zucker + Alkohol + Zeit

Für 500 g Früchte nehmen wir  250 g Zucker und 0,75 l Alkohol

Alle Zutaten zusammen in ein breites verschließbares Gefäß füllen. Vorsichtig verrühren, danach verschließen. An einem stillen Ort mindestens ein bis drei Monate ziehen lassen, harte Früchte länger ziehen lassen, als weiche Früchte. Fertig durchgezogener Likör hat die Farbe der Früchte angenommen, diese hingegen wirken blass. Durch ein Tuch oder feines Sieb in schöne Flaschen füllen und im Dunklen lagern oder sofort genießen.

Welches Obst mit welchem Alkohol am besten schmeckt und weitere Tipps, gibt es hier.